Belgische Glücksspiel-Aufsicht will Spielerschutz verbessern

Posted on: 22/09/2020, 01:56h. 

Last updated on: 01/10/2020, 03:39h.

Die belgische Glücksspiel-Aufsicht Commission des jeux de hasard plant, den Spielerschutz in Belgien zu verbessern. Wie die Behörde auf ihrer Webseite berichtet [Seite auf Französisch], veranstalte sie dazu am heutigen Dienstag einen Runden Tisch mit Vertretern der Glücksspiel-Branche, Hilfsorganisationen, Wissenschaftlern und Spielern.

Brüssel
Am Runden Tisch in Brüssel sollen Ideen für besseren Spielerschutz entwickelt werden. (Flickr: “Bruxelles” by IMBiblio, licensed under CC BY-SA 2.0)

Dass verschiedene Akteure und Experten gemeinsam Lösungen für besseren Spielerschutz entwickeln wollen, sei neu. Die neue Präsidentin der Behörde, Magali Clavie, sei der Ansicht, dass nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wirksame Maßnahmen entwickelt werden könnten.

Im Rahmen der Veranstaltung sollen daher gemeinsam Ideen gesammelt werden, wie Spieler stärker vor illegalen Anbietern geschützt werden können, so die Behörde:

Die Präsidentin beabsichtigt, mit Hilfe eines ruhigen, respektvollen und konstruktiven Dialogs ein gemeinsames Nachdenken “out of the box” zu ermöglichen, das die Tür zu konkreten Wegen öffnet, um den Spielerschutz (…) zu optimieren und wirksamer gegen das illegale Angebot vorzugehen.

Am Runden Tisch soll unter anderem erörtert werden, wie legale und illegale Angebote besser voneinander unterschieden werden können. Außerdem stehe die Frage nach der Verbesserung des belgischen Selbstausschlussregisters EPIS auf der Tagesordnung. Weiterhin sollen Wege gefunden werden, wie Problemspieler leichter identifiziert und begleitet werden können.

Spielerschutz in Belgien vor neuen Herausforderungen

Der Spielerschutz sei seit 20 Jahren Priorität der belgischen Glücksspiel-Politik. Die Glücksspiel-Aufsicht sei darum bemüht, Spielern den Zugang zu einem begrenzten und sicheren Glücksspiel-Angebot zu ermöglichen.

In jüngster Zeit sehe sich der belgische Glücksspiel-Markt jedoch im Zuge der zunehmenden Digitalisierung mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Laut der Behörde seien für Spieler neue Angebote zugänglich, die bisher nicht ausreichend reguliert würden.

Beispielhaft für die Herausforderungen der Digitalisierung des Glücksspielmarktes ist der Anfang September bekannt gewordene Fall des britischen Sportwettenanbieters Ladbrokes. Dieser hatte auf dem belgischen Markt Wetten auf virtuelle Sportevents angeboten. Nach einer Beschwerde durch zwei Konkurrenten überprüft die Europäische Kommission nun, ob die belgischen Behörden durch die Erteilung der entsprechenden Lizenz gegen Wettbewerbsregeln der EU verstoßen haben könnten.

Ziel des Runden Tisches sei es nun, konkrete Prioritäten festzulegen, die im Laufe des kommenden Monats umgesetzt werden sollen. Anschließend sollen multidisziplinäre Arbeitsgruppen gebildet werden.