Casinos Austria AG meldet 600 Personen zur Kündigung an
Veröffentlicht am: 24. September 2020, 11:36 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 24. September 2020, 11:36 Uhr.
Die Umsetzung der im Juli angekündigten Sparpläne der Casinos Austria AG hat begonnen. Wie die österreichische Tageszeitung Der Standard gestern berichtet hat, habe der Konzern 600 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS), dem österreichischen Äquivalent der Bundesagentur für Arbeit, zur Kündigung angemeldet.

Die Anmeldungen seien konkret beim Frühwarnsystem des AMS eingegangen und stellten daher nicht zwangsläufig die tatsächliche Anzahl der zu entlassenden Mitarbeiter dar. Der Konzern rechne damit, dass die Zahl der Kündigungen letztendlich „deutlich geringer“ ausfallen werde.
Laut den Angaben des Arbeitsmarktservices müssen Unternehmen, die mehr als 600 Angestellte beschäftigen, geplante Kündigungen frühzeitig anmelden, wenn mehr als 30 Mitarbeiter von diesen betroffen sind. Die Unternehmen müssen dem AMS die Gründe für die Kündigungen darlegen und unter anderem Alter, Geschlecht, Qualifikationen und Beschäftigungsdauer der Betroffenen angeben.
Da sich Unternehmen an das Frühwarnsystem wenden müssen, wenn die geplanten Entlassungen innerhalb der nächsten 30 Tage erfolgen sollen, ist im Falle der Casinos Austria AG ebenso davon auszugehen, dass die Kündigungen bereits in den nächsten vier Wochen durchgesetzt werden.
Von Vollzeit in die Teilzeit?
Wie hoch die Zahl der gekündigten Mitarbeiter tatsächlich sein wird, ist somit immer noch nicht klar. Im Juli sprach der Konzern zunächst von einem geplanten Abbau von 500 Vollzeitstellen. Im August einigte sich der Vorstand des Konzerns dann darauf, dass mindestens 400 Vollzeitstellen gestrichen werden müssten.
Laut Standard heiße es nun, dass diese Zahlen jedoch nicht gleichbedeutend mit tatsächlichen Entlassungen sein müssten. So sei davon auszugehen, dass das Unternehmen vielen der betroffenen Angestellten anbieten werde, auf eine Teilzeitstelle umzusteigen.
Weitere Einschnitte und Einheitsverträge
Doch auch für die Mitarbeiter, die ihre Arbeitsstellen behalten könnten, seien umfangreiche Einschnitte vorgesehen. So bestätigte Casinos-Chefin Glatz-Kremsner letzten Monat, dass alle Mitarbeiter unter einheitliche Arbeitsverträge gestellt werden sollen.
Bisher würden die vor 2006 angestellten Mitarbeiter noch unter das alte Gehaltschema fallen, welches automatische Gehaltssprünge erhalte, die dem Konzern besonders teuer zu stehen kämen.
Über die gesamte Belegschaft hinweg sollen zudem die Durchschnittsgehälter gesenkt werden. Das betreffe auch die Führungsspitze, die ihrerseits auf 20 % ihres festen Jahresgehaltes verzichten wolle.
Nach wie vor heiße es seitens des Konzerns, dass die 12 Casino-Standorte in Österreich auch weiterhin erhalten bleiben. Jedoch sei zu erwarten, dass es künftig in einigen Casinos ein geringeres Spiel- oder Catering-Angebot für die Gäste geben könnte.
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