Neuer BZgA-Bericht: Glücksspiel­teilnahme in Deutschland steigt leicht an

Posted on: 24/04/2020, 12:53h. 

Last updated on: 24/04/2020, 12:53h.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat in dieser Woche ihren Jahresbericht zum Thema Glücksspiel veröffentlicht. Wie die Behörde berichtet, sei die Teilnahme am Glücksspiel seit dem Jahre 2017 von 37,3 % marginal auf 37,7 % angestiegen.

Spielautomaten in einem Casino
Laut BZgA bergen Spielautomaten das höchste Suchtrisiko. (Quelle: pxhere)

Die Repräsentativbefragung, die den Zeitraum der vergangenen 12 Monate abbildet und unter Teilnahme von 11.503 Personen im Alter zwischen 16- und 70-Jahren durchgeführt worden ist, verzeichnet deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Glücksspielteilnahme.

So hätten mit einer Prävalenz von 44,4 % deutlich mehr Männer an irgendeiner Form des Glücksspiels teilgenommen als Frauen (30,9 %). Am häufigsten, so der Bericht, spielten die Deutschen in Lottoannahmestellen. Nur 7,1 % der Befragten hätten Glücksspielangebote im Internet genutzt.

Hauptmotiv der Zocker sei „der Wunsch nach Geldgewinn“ und „Spaß haben wollen“.

Wie werden die Untersuchungen der BZgA durchgeführt?

Die BZgA führt bereits seit 2007 statistische Erhebungen zum Glücksspiel in Deutschland durch. Die Untersuchungsmethode ist eine Querschnittsbefragung, bei der Personen eines breiten Altersspektrums interviewt werden. Die Befragungen werden über Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse durchgeführt.

Problematisches Spielverhalten nimmt leicht ab

Zu einem positiven Ergebnis kamen die Studienautoren hinsichtlich der Untersuchung des problematischen Spielverhaltens in Deutschland. Dieses habe um 0,17 % abgenommen, während das pathologische Spielverhalten um 0,03 % zugenommen habe.

Folglich stellt der Report fest:

„Für 2019 kann für Deutschland von hochgerechnet ca. 229.000 problematisch und ca. 200.000 wahrscheinlich pathologisch Glücksspielenden ausgegangen werden.“

Das größte Suchtpotential böten Automaten- und Casinospiele. Ein erhöhtes Risiko riefen auch Sportwetten hervor. Lotterien wiesen hingegen das geringste Suchtrisiko auf.

Interesse am Glücksspiel sinkt

Interessantes beinhaltet die Studie auch zum gesellschaftlichen Interesse am Glücksspiel. Dieses habe seit Beginn der Untersuchungen deutlich nachgelassen.

So interessierten sich noch im Jahre 2007 20 % der Studienteilnehmer generell für das Thema Glücksspiel. In den vergangenen 12 Monaten gaben nur noch 12 % der Befragten an, ein Themeninteresse zu zeigen.

Zusammenhängen könnte dies auch mit der subjektiven Verlusterfahrungen. 60 % der Spieler bestätigten, durch Glücksspiel finanzielle Verluste erlitten zu haben.