Branchenverband Game fordert Erhöhung von Games-Fördermitteln auf 100 Mio. EUR

Posted on: 08/11/2022, 09:49h. 

Last updated on: 08/11/2022, 10:03h.

Der Branchenverband der deutschen Games-Branche game fordert die Bundesregierung auf, die Fördermittel für die Computerspieleförderung von derzeit 50 Mio. EUR auf 100 Mio. EUR jährlich zu erhöhen. Angesichts des aktuellen Antragsstopps aufgrund der derzeit erschöpften Fördermittel sehe der Verband die Existenz kleiner Games-Unternehmen gefährdet.

Computer, Computerspiel, Gamer
Für viele deutsche Entwicklerstudios ist die Erhöhung der Games-Fördermittel eine Frage der Existenz. (Symbolbild: Pixabay/Tomasz Mikołajczyk)

Wie der game-Verband in einer Pressemitteilung vom Montag erklärt, werde derzeit die Tragweite des am 31. Oktober vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erklärten Antragsstopps immer deutlicher. Ergebnisse einer Ad-hoc-Umfrage des Verbandes deuteten darauf hin, dass viele junge Games-Unternehmen sich in ihrer Existenz bedroht sähen.

Aktuell fördert der Bund den Computerspiele-Sektor mit jährlich 50 Mio. EUR. Wie das Wirtschaftsministerium Ende Oktober mitteilte, seien die Fördermittel jedoch jetzt bereits für das Jahr 2022 sowie 2023 vollends ausgeschöpft. Den Antragsstopp verhindern kann nun nur noch der Bundestag. Der game-Verband fordert von den Politikern eine Anpassung der Mittel an einen tatsächlichen Bedarf. Der Verband habe, wie er dem Branchenmagazin GamesWirtschaft mitteilte, schon früh darauf hingewiesen, dass die Fördermittel sukzessive erhöht werden müssten. Statt von einem Bedarf in Höhe von 250 Mio. EUR über fünf Jahre gehe der Verband von 450 Mio. EUR aus.

Existenzbedrohung durch fehlende Games-Fördermittel

Derzeit würden mindestens 50 Entwicklerstudios planen, die Computerspieleförderung des Bundes noch vor dem Jahr 2024 in Anspruch zu nehmen. Sei eine Förderung nicht möglich, könnten diese Studios ihre geplanten Projekte nicht im vorgesehenen Umfang durchführen. Damit seien Arbeitsplätze bedroht.

Andersherum zeige sich, dass die Spieleförderung bislang positive Effekte auf die Wirtschaft ebenso wie auf die Steuereinnahmen gehabt habe. So sei die Anzahl der Games-Unternehmen sei 2020 um 26 % gewachsen. Die Anzahl der bei Games-Entwicklern und -Publishern Beschäftigten sei um 12 % gestiegen.

Der Geschäftsführer des game-Verbands Felix Falk erklärte:

Die Games-Förderung ist eine echte Erfolgsgeschichte: Sie wird schon seit ihrem Start stark abgerufen und zeigt bereits jetzt die erhofften positiven Effekte. Andere Förderprogramme der Bundesregierung insbesondere auch im Bereich Digitalisierung und Innovation können hiervon nur träumen. Die Games-Förderung sorgt für zusätzliche Innovationen, Investitionen und Steuereinnahmen in Deutschland.

Sollte es nun jedoch tatsächlich zu einem Antragsstopp bis zum Jahr 2024 kommen, würde Deutschland im internationalen Wettbewerb sofort wieder zurückfallen. Täglich würden sich Unternehmen beim Verband melden und ihre Befürchtungen mitteilen, Mitarbeiter entlassen oder gar die Insolvenz beantragen zu müssen, könnten sie nicht die Games-Förderung des Bundes in Anspruch nehmen.

Ob der Antragsstopp doch durch den Bundestag verhindert werden kann, könnte sich noch in diesem Monat zeigen.