Duldungsphase für Online-Glücksspielanbieter beginnt heute in Deutschland
Veröffentlicht am: 15. Oktober 2020, 12:48 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 15. Oktober 2020, 12:48 Uhr.
In Deutschland beginnt ab heute die Duldungsphase für Online-Glücksspielanbieter. Während des Zeitraums vom 15. Oktober 2020 bis zum geplanten Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages am 1. Juli 2021 dürfen die Betreiber damit auch ohne Lizenz Glücksspiele anbieten, wenn sie gewisse Regeln beachten.

Das Regelwerk ist umfangreich
Damit sich die Betreiber bewähren können und Aussicht auf die Erteilung einer Glücksspiellizenz im Sommer haben, müssen sie schon ab heute ein umfangreiches Regelwerk beachten.
Umzusetzen sind zahlreiche Richtlinien zum Spielerschutz, die unter anderem einen erweiterten Verifizierungsprozess und ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro für Spieler umfassen. Die Spielerschutzregelungen gelten für Online-Sportwettenanbieter und Online-Casinos gleichermaßen.
Weitere wichtige Maßnahmen umfassen:
- Einführung eines „Panik-Buttons“ zum Selbstausschluss für 24 Stunden.
- Regelmäßiges Bereitstellen von Übersichten für Gewinne und Verluste
- Kein Angebot von virtuellen Tischspielen wie Roulette und Blackjack
Ab 15. Dezember sollen die Richtlinien durch weitere Regeln ergänzt werden. Der Maximaleinsatz an virtuellen Spielautomaten darf dann nur noch einen Euro betragen. Außerdem muss eine Spielrunde mindestens 5 Sekunden dauern.
Unternehmen ergreifen die Initiative
Mehrere Glücksspielunternehmen haben bereits angekündigt, die neuen Vorschriften umgehend umsetzen zu wollen. Dazu gehört der Sportwettenanbieter Tipico. Dessen Firmenjuristin Karin Klein hat die Übergangsregelungen erst kürzlich begrüßt:
Wir stehen in engem Kontakt mit den Behörden, um die technischen und praktischen Anforderungen genau zu verstehen und umzusetzen. Die Einigung trägt dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung. Online Gaming erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Es ist wichtig für die Spieler, dass sie auf sichere Angebote seriöser Anbieter zurückgreifen können. Die Einigung leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Spielerschutz und zur Bekämpfung des Schwarzmarktes.
Glücklich über die neue Situation sind derzeit aber nicht alle. Dirk Quermann vom Deutschen Online Casinoverband hatte zuletzt kritisiert, dass viele Anbieter nicht genug Zeit gehabt hätten, um sich auf die Neuregelung während der Übergangsphase vorzubereiten.
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