US-Sportwetten-Anbieter schränken Werbung 2023 stark ein

Posted on: 07/05/2024, 05:30h. 

Last updated on: 06/05/2024, 08:29h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

In den USA boomt der Glücksspielmarkt seit Jahren. Allerdings schlägt sich das nicht unbedingt in den Marketingausgaben der Unternehmen nieder. So reduzierten die Sportwetten-Anbieter im vergangenen Jahr ihre für Werbung getätigten Ausgaben erheblich. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie [Seite auf Englisch] des US-Glücksspielverbands.

Football-Spieler
Für Sportwetten liefen weniger Werbeclips (Bild: Pixabay)

Der American Gaming Association (AGA) zufolge sanken sie Aufwendungen für Sportwetten-Werbung im US-Fernsehen 2023 um über 20 %. Der Verband sieht darin ein Anzeichen für einen reifenden Markt, in dem die Anfangsinvestitionen in Werbung wieder auf ein normales Maß sinken.

Die AGA erklärte dazu:

Mit der Ausweitung von Sportwetten auf neue Staaten starten legale Anbieter häufig Werbekampagnen, um den Bekanntheitsgrad legaler Sportwetten zu erhöhen und Marktanteile zu erobern. Mit der Zeit reifen diese Märkte und der Umfang der Werbung nimmt ab.

So habe es im vergangenen Jahr weniger Fernsehwerbung für Sportwetten als für andere bekannte Produkte gegeben, die an Erwachsene vermarktet werden. Damit verstärke sich ein Trend, der sich bereits 2022 angekündigt habe.

Ein Drittel weniger Sportwetten-Werbung

Demnach seien noch im Jahr 2021 rund 33 % mehr Clips mit Sportwetten-Werbung im US-Fernsehen gelaufen. Aufgrund gestiegener Kosten für die Werbeminute falle der Rückgang bei den Einnahmen der TV-Sender mit 20 % etwas geringer aus, bilanziert die AGA. Insgesamt gaben die Sportwetten-Anbieter annähernd 210 Mio. USD (195 Mio. Euro) für Sportwetten-Werbung im Fernsehen aus.

Der Anteil von Sportwetten am gesamten TV-Werbevolumen ist trotz der dreistelligen Millionensumme noch immer verschwindend gering. So lag dieser 2023 bei 0,4 % und damit unter dem für Alkoholika (0,5 %), Telekommunikation (1,5 %) und Fast Food-Produkte (3,8 %). Spitzenreiter bei den Werbeausgaben ist die Pharmaindustrie, deren Anteil 2023 bei 14,1 % lag. Damit lief im US-TV 2023 etwa die 30-fache Anzahl an Werbe-Clips für Arzneimittel als für die lizenzierten Buchmacher.

Die AGA kommentiert den Rückgang der Sportwetten-Werbung durchaus kritisch. Diese spiele eine wichtige Rolle, wenn es darum gehe, die Verbraucher über seriöse Wettanbieter zu informieren und sie zu sicheren Wettmöglichkeiten zu bewegen.

In Konkurrenz dazu stünden irreführende Online-Marketing-Taktiken der illegalen Anbieter. Dies berge eine Gefahr für den Spielerschutz, weshalb die Aufmerksamkeit für das legale Angebot wichtig sei. Die AGA verband dies mit der Forderung nach einer wirksameren Bekämpfung der nicht-lizenzierten Betreiber.