Sportwetten USA: Spieler setzten seit Legal­isierung 220 Mrd. USD

Posted on: 09/05/2023, 09:51h. 

Last updated on: 09/05/2023, 10:09h.

Vor fünf Jahren erklärte der oberste Gerichtshof der USA Sportwetten für legal. Seitdem hat die Glücksspiel-Branche in dem Land einen wahren Boom erfahren. Aktuellen Schätzungen zufolge haben US-Spieler in dem Zeitraum Wetteinsätze von rund 220 Mrd. USD (200 Mrd. Euro) getätigt.

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Mit Sportwetten werden in den USA Milliarden erzielt (Bilder: Pixabay)

Am 14. Mai 2018 hatte das höchste Gericht der USA in einem wegweisenden Urteil das Verbot von Sportwetten für rechtswidrig erklärt. In der Folge wurde das Angebot in immer mehr Bundesstaaten der USA eingeführt. Inzwischen können Amerikaner in mehr als zwei Drittel der Staaten legal Wetten platzieren.

Hohes Sportwetten-Potenzial in den USA

Wie erfolgreich das Geschäft für die Buchmacher läuft, wurde in dieser Woche ersichtlich. Pünktlich zum fünfjährigen Jubiläum am kommenden Sonntag kann die Branche den milliardenschweren Meilenstein vermelden.

Führende Vertreter aus dem Sportwetten-Bereich sehen den Sektor als etabliert in der US-Gesellschaft an. So erklärte DraftKings-CEO Jason Robins anlässlich des bevorstehenden Jahrestages:

Legale Wetten sind bereits Teil der Mainstream-Sportkultur, und ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend mit zunehmender Akzeptanz noch verstärken wird.

Der US-Glücksspielverband bestätigt Robins’ Optimismus. Nach Auskunft der American Gaming Association (AGA) hatten die kumulierten Wetteinsätze vor einem Jahr noch bei 125 Mrd. USD gelegen. Damit konnten Sportwetten seitdem um weitere 95 Mrd. USD zulegen.

Profiteure und Kritiker

Von den wachsenden Umsätzen profitieren auch die Ligen und Vereine. So haben Verbände wie NBA, NFL sowie einzelne Clubs längst lukrative Kooperationen mit den Sportwetten-Anbietern geschlossen.

Zugleich verzeichnen die Finanzämter millionenschwere Steuereinnahmen durch die Geschäfte der Buchmacher. Laut AGA summieren diese sich in den fünf Jahren seit der Legalisierung auf insgesamt über 7 Mrd. USD.

Den Geschäftsberichten der Anbieter zufolge sind die rasant wachsenden Erlöse allerdings nicht gleichbedeutend mit kontinuierlich sprudelnden Gewinnen. So schrieb Betreiber FanDuel aufgrund hoher Marketingausgaben erst im vergangenen Jahr schwarze Zahlen. Wettbewerber wie DraftKings und BetMGM erwarten die Erreichung der Gewinnschwelle nach jahrelangen Verlusten sogar erst im Verlauf dieses Jahres.

Der Boom führte jedoch auch zu wachsender Kritik von Spielerschützern und Politikern. Sie werfen den Unternehmen eine zu umfangreiche Glücksspielwerbung und die Gefährdung von Menschen mit problematischem Spielverhalten vor. Deshalb wird auch in den USA die Forderung nach staatlichen Eingriffen in den Markt lauter.

Trotz der drohenden schärferen regulatorischen Maßnahmen werden der Sportwetten-Brachen der USA auch in den kommenden Jahren glänzende Geschäfte prognostiziert. Finanzanalysten erwarten, dass die Umsätze bis 2030 kontinuierlich um über 10 % pro Jahr wachsen.