Ukraine: Steuereinnahmen durch Glücksspiel auf 149 Millionen Euro geschätzt
Veröffentlicht am: 21. Oktober 2020, 11:31 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 21. Oktober 2020, 12:01 Uhr.
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky hat bei seiner jährlichen Ansprache vor dem Parlament am Dienstag die möglichen Steuereinnahmen durch das neu regulierte Glücksspiel beziffert. Laut dem 42-Jährigen könne die Branche schon 2021 bis zu 5 Milliarden UAH (ca. 149 Millionen Euro) zum Staatshaushalt des Landes beitragen.

Wie das Newsportal Ukrinform [Link auf Englisch] berichtet, führe Zelensky die prognostizierten Mehreinnahmen sowohl auf eine Liberalisierung der Glücksspielgesetzgebung als auch auf eine härtere Gangart gegen illegale Glücksspielanbieter zurück. Zum Status quo des ukrainischen Glücksspiels habe er in seiner Botschaft erklärt:
Tausende illegale Casinos wurden im ganzen Land geschlossen. Das Gesetz zur Legalisierung des Glücksspielgeschäfts wurde verabschiedet.
Sind die Steuersätze für Online-Glücksspiel zu hoch?
Die Erwartung ukrainischer Politiker, vor allem durch Online-Glücksspiele hohe Steuereinnahmen zu generieren, ist bei den Anbietern in den vergangenen Wochen auf viel Missfallen gestoßen. Ievgeniia Derbal, Juristin beim Buchmacher Parimatch, hatte die Situation für Unternehmen beim European Gaming Congress 2020 [EGC] Anfang des Monats scharf kritisiert.
Nicht nur werde in der Ukraine in Zukunft eine Körperschaftssteuer in Höhe von 18 % fällig, es würden überdies hohe Einkommens- und Umsatzsteuern erwartet.
Zusätzliche Steuereinnahmen erhofft sich die Ukraine derzeit nicht nur durch ein liberaleres Glücksspielgesetz. In der vergangenen Woche ist im Lande das Alkoholmonopol aufgeweicht und der erste staatliche Alkoholproduzent privatisiert worden.
Aufgabe der Politik sei es nun, Steuerregelungen zu schaffen, die den Betrieb für Anbieter in der Ukraine attraktiver machten.
Spart ein neues IT-Zentrum in der Ukraine Steuern?
Fraglich ist derzeit, wie die neu regulierten Online-Glücksspielanbieter in der Ukraine ihre technische Infrastruktur aufbauen können. Dainis Niedra vom iGaming-Entwickler Enlabs sagte beim EGC 2020, dass man einen IT-Hub im Land schaffen wolle, ein Standort aber noch nicht gefunden sei.
Hierbei könnte eine Initiative des Präsidentenbüros helfen, fügte Ievgeniia Derbal hinzu. So sei der Aufbau einer Sonderzone für IT-Support in der Ukraine geplant, die Unternehmen steuerlich privilegieren könnte.
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