Steigt Glücksspiel-Gigant Entain in den Bieterkrieg um William Hill ein?
Veröffentlicht am: 20. May 2021, 03:37 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 20. May 2021, 03:38 Uhr.
Der Glücksspiel-Gigant Entain plc soll derzeit prüfen, ob das Unternehmen ein Gebot für die britischen und europäischen William Hill-Anteile abgeben werde, die der neue Eigentümer Caesars Entertainment zum Verkauf anbiete. Dies berichtete das britische Wirtschaftsmagazin Morningstar [Seite auf Englisch] am Mittwoch.

Caesars startete Anfang des Monats den Ausschreibungswettbewerb für alle nicht US-amerikanischen Divisionen von William Hill, einschließlich aller 1.400 britischen und irischen terrestrischen Wettbüros des Betreibers.
Entain-CEO Jette-Nygaard Andersen erklärte:
Wir schauen uns alles an, also prüfen wir sicherlich auch, ob dies eine interessante Gelegenheit sein könnte.
Genauere Angaben habe die CEO allerdings nicht machen wollen. Derzeit hat Entain in Großbritannien einen Marktanteil von 40 %. Die Übernahme des William Hill-Geschäfts könnte Entains Marktposition noch weiter festigen.
Kampf der Giganten: Bieterkrieg zwischen 888, Apollo und Entain?
Nach der Ankündigung von Caesars Entertainment Anfang Mai, alle nicht-US-Geschäftsbereiche von William Hill verkaufen zu wollen, signalisierten 888 Holdings und das Investment-Unternehmen Apollo Global ihr Interesse.
Dass nun auch Entain in den Bieterwettbewerb einsteigen könnte, sei eine unerwartete Entwicklung und könne zu einem Bieterkrieg führen, kommentierte der CEO von Gaming Economics Lee Richardson.
Gibt es weitere Interessenten?
Laut Bloomberg seien noch weitere Unternehmen an einem Deal interessiert. Dazu gehörten CVC Capital Partners, die allerdings eine Stellungnahme abgelehnt hätten. Auch Blackstone habe Interesse gezeigt, sich jedoch schließlich entschieden, nicht in den Bieterwettbewerb einzusteigen.
Möglicherweise könnten auch Entains Konkurrenten Flutter Entertainment und Betfred mitmischen, da vor allem Flutter einen ähnlichen Ansatz verfolge wie Entain. Erst kürzlich habe Flutters CEO Peter Jackson geäußert, dass das Unternehmen an einer Expansion interessiert sei. Ein Sprecher von Betfred habe Bloomberg gegenüber erklärt, dass das Unternehmen seine Position bezüglich eines möglichen Gebots noch formulieren müsse.
Wettrennen der Glücksspiel-Unternehmen
Branchenexperten zufolge werde der globale Glücksspielmarkt bis 2028 auf 158 Mrd. USD pro Jahr anwachsen. Dies habe weltweit ein Rennen von Casino- und Sportwetten-Betreibern, Medienunternehmen und Private-Equity-Unternehmen ausgelöst, die sich im Geschäft positionieren wollten.
Laut Bloomberg-Daten sei das Gesamtvolumen der abgeschlossenen oder ausstehenden Casino-Deals in diesem Jahr um 33 % auf 22 Mrd. USD gestiegen. Zu den bemerkenswerten Transaktionen zählten die Fusion zwischen Ballys Corp. und Gamesys Group Plc sowie der Kauf des Venetian in Las Vegas durch Apollo Global Management Inc.
Selbst Branchen-Giganten wie Entain erhielten Fusionsangebote. So lehnte die Muttergesellschaft von Ladbrokes und Coral die Offerte von MGM als zu niedrig ab. Im April übernahm Entain die Kontrolle über Enlabs AB, ein schwedisches Online-Wettunternehmen mit großer Präsenz im Baltikum. Derzeit läuft zudem ein potenzieller 2,7-Milliarden-Dollar-Deal um einige Vermögenswerte der australischen Tabcorp Holdings Ltd.
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