Texas Hold’em Poker in Macau trotz Umsatz­rekord vor dem Abstieg?

Posted on: 02/05/2025, 12:20h. 

Last updated on: 05/05/2025, 10:00h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.
  • In Macau erwirtschafteten die Casinos mit Poker einen neuen Umsatzrekord.
  • Trotzdem erscheint die Zukunft von Texas Hold’em ungewiss.
  • Die Regierung drängt die Betreiber derweil auf mehr Engagement im Non-Gaming-Bereich.

In Glücksspieldestinationen auf der ganzen Welt zählt Texas Hold’em zu den beliebtesten Spielen. Das gilt auch auf den Casinos-Floors von Macau, wo mit der Poker-Variante im ersten Quartal des Jahres ein neuer Umsatzrekord erzielt wurde. Trotzdem scheint die Zukunft des Spiels in dem asiatischen Spielerparadies ungewiss. Grund sind die niedrigen Erträge, die die Casinos mit dem Spiel erzielen.

Spielkarten und Jetons
Die Zahl der Pokertische sinkt (Bild: Flickr/Images Money, CC BY 2.0)

Mit Bruttospielerträgen von 242 Mio. MOP (28 Mio. Euro) generierten die Casinos von Macau in den ersten drei Monaten 2025 einen neuen Umsatzrekord beim Poker. Dies ist somit das beste Quartalsergebnis, das die Spielstätten seit der Legalisierung im Jahr 2008 erreichten.

Damit konnten die Erlöse des Vorjahreszeitraums noch einmal um 3,0 % gesteigert werden, so die Glücksspielkommission der Stadt. Auch im Vergleich zu 2019, dem bisherigen Gesamtrekordjahr für das Glücksspiel in Macau, erscheint das Wachstum beträchtlich. Damals wurden im gesamten Jahr lediglich 446 Mio. MOP an Pokertischen verdient.

Um die dringend benötigten Gäste anzulocken, setzten die meisten Betreiber nach der Corona-Pandemie auf Poker. Das Spiel ist gerade bei jüngeren und ausländischen Spielern populär, weshalb die Zahl dieser Besucher im Anschluss merklich anstieg.

Somit erlebt das weltweit beliebte Poker in Macau derzeit einen regelrechten Boom. Trotzdem spekulieren Finanzanalysten von einem Niedergang des Kassenschlagers.

Rückgang der Poker-Floors

Die ungewisse Zukunft trotz der Rekordeinnahmen liegt an dem vergleichsweise niedrigen Ertrag. Dieser ist bei Poker pro Tisch geringer als bei anderen Casino-Spielen.

Die schwache Rentabilität führte bereits dazu, dass erste Betreiber ihre Poker-Floors schlossen. So wurden die noch 2023 aktiven Bereiche im MGM Macau und dem Grand Lisboa Palace in den vergangenen Wochen umgewidmet. So werden im MGM Macau statt Texas Hold’em-Karten nun Getränke und Speisen serviert.

Die Behörden dringen die Branche derweil auf verstärktes Engagement in Casino-fremde Bereiche. Aufgrund der sinkenden Gewinne betonte die Regierung zuletzt die Bedeutung des Wachstums in Sektoren, die nicht direkt mit dem Glücksspiel zusammenhängen.

Trotz des vermeldeten Niedergangs müssen Pokerfans in Macau auf ihr Lieblingsspiel vorerst nicht verzichten. Dafür sorgen zahlreiche Casinos, die das Spiel weiterhin im Programm haben.

Dazu zählen beispielsweise das MGM Cotai sowie das The Venetian und das Wynn Macau. Bis auf Weiteres scheint das Licht am Pokertisch in Macau somit nicht endgültig erloschen.