Sinkende Gewinne: Geht es im Casino-Paradies Macau wirtschaftlich bergab?
Posted on: 11/04/2025, 09:44h.
Last updated on: 13/04/2025, 03:30h.
- Die Casino-Hochburg Macau verzeichnet zu Beginn des Jahres sinkende Gewinne.
- Finanzexperten sehen bereits das für 2025 avisierte Umsatzziel in Gefahr.
- Ein Grund in dem Minus könnte in dem eskalierenden Handelsstreit mit den USA liegen.
Für die Casino-Betreiber von Macau hat 2025 schlecht begonnen, denn ihre Gewinne stiegen nicht wie gewohnt weiter an. Gang im Gegenteil, denn die Finanzbehörden der Spielerstadt vermeldeten für das 1. Quartal 2025 ein Minus von 6 %.

Mit Bruttospielerträgen von 57,7 MOP (6,5 Mrd. Euro) konnten die Betreiber das Umsatzergebnis zwar halten, allerdings hatten Behörden und Finanzexperten mehr erwartet. So ist das 1. Quartal traditionell umsatzstark, denn die Casinos erwirtschaften während des chinesischen Neujahrsfestes im Februar meist hohe Einnahmen.
Das diesjährige Neujahrsfest blieb für die Glücksspiel- und Tourismuswirtschaft von Macau unter den Erwartungen. In der traditionellen Urlaubsperiode gingen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 1 % zurück. Gegenüber dem 2019 aufgestellten Rekord lagen sie sogar mit 8 % im Minus.
Noch weitaus schlechter ist es um die Gewinne der Casino-Betreiber von Macau bestellt. Diese sanken gegenüber dem Vorjahresquartal um 6 %. Beobachter machen für die verschlechterte Gewinnsituation steigende Betriebskosten verantwortlich.
Dies sei zum einen auf Investitionen in neue Angebote zurückzuführen. Einige Betreiber hätten zudem im ersten Quartal höhere Ausgaben an Spieler tätigen müssen. Auch dieser Zufallseffekt wirke sich ertragsmindernd in der Bilanz aus.
Sorge vor Auswirkungen des Zollstreits
Weitaus stärker als Investitionen und erhöhte Auszahlungen könnte sich nach Ansicht von Finanzexperten allerdings ein weiterer Faktor auf die Gewinne der Casino-Betreiber von Macau auswirken. Die Analysten sehen in dem heftigen Zoll- und Handelsstreit ein erhebliches Risiko für die Umsatzentwicklung in dem Spielerparadies.
Zwar werde Macau mit seinen nur geringen US-Exporten nicht direkt von erhöhten Zöllen getroffen. Dafür sei der Tourismus der mit Abstand größte Wirtschaftszweig der Stadt. Und eben diese Besucher aus den exportabhängigen umliegenden Provinzen könnten ihre Ausgaben einschränken, so die Befürchtung.
Dies bestätigte Lau Pun Lap, Präsident der Handelskammer von Macau:
Macaus Haupttouristenquelle sind Besucher vom Festland. Im Jahr 2024 kamen 72 % der Touristen vom chinesischen Festland und 52 % davon aus der Provinz Guangdong, die ein exportorientierter Ort ist. Das wird gewisse Auswirkungen auf uns haben.
Somit könnte die Prognose für das Gesamtjahr mit Erlösen in Höhe von gut 240 Mrd. MOP in Gefahr geraten. Schon jetzt erscheint das Ziel ist aufgrund der schwachen Erträge in den ersten drei Monaten des Jahres nur schwer zu erreichen. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Wirtschaft von Macau den Rückstand wieder aufholen kann.
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