“Freedom Day” in England: Fallen die Masken in den Poker-Rooms?

Posted on: 20/07/2021, 06:32h. 

Last updated on: 20/07/2021, 06:32h.

Die britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson hat die Corona-Restriktionen in England am Montag beinahe gänzlich aufgehoben. Für die Betreiber der terrestrischen Casinos, Poker-Rooms und Wettbüros bedeutet der „Freedom Day“ (Dt.: Tag der Freiheit), dass sie ihre Kapazitäten voll nutzen dürfen.

Maske, Beine, Asphalt
Keine Corona-Beschränkungen mehr für Casinos und Poker-Rooms in England. (Bild: pixabay.com)

Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht sollen aufgehoben werden. Vielmehr setze die Regierung nun auf die Eigenverantwortung der Menschen statt auf strenge Vorgaben, berichteten die britischen Medien.

Die Glücksspielbranche lobte die Entscheidung der Regierung. Sehr erfreut äußerte sich Michael Dugher, Vorstandsvorsitzender des Betting and Gaming Council (BGC), über die Nachricht:

Während der Pandemie haben Casinos Millionen von Pfund für erstklassige Anti-COVID-Maßnahmen ausgegeben und werden weiterhin sicherstellen, dass ihre Veranstaltungsorte für Kunden und Mitarbeiter so sicher wie möglich sind, sobald die verbliebenen Beschränkungen aufgehoben werden.

Die Entscheidung der Regierung erntet angesichts der steigenden Verbreitung der Delta-Variante auch Kritik. Laut dem Evening Standard [Seite auf Englisch] rechneten Virologen mit 100.000 Neuinfektionen pro Tag.

Die Regierung hingegen verweise auf die Erfolge der Impfkampagnen. Diese hätten dafür gesorgt, dass die Zahl schwerer Erkrankungen und Todesfälle trotz der steigenden Infektionszahlen niedrig bleibe.

Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte letzte Woche im Unterhaus, dass es niemals den perfekten Zeitpunkt für diesen Schritt geben werde, denn das Virus könne nicht ausgelöscht werden.

Viele Poker-Rooms setzen noch auf Sicherheit

Sicherheit soll in Englands Poker-Rooms auch künftig Priorität bleiben. So soll das Personal auch weiterhin getestet und einige Sicherheitsprotokolle eingehalten werden. Allerdings gibt es einige Unterschiede in der Umsetzung.

Die Grosvenor Casinos in England haben alle COVID-19-Beschränkungen aufgehoben. Gesichtsmasken sind nicht mehr obligatorisch und Trennwände wurden von allen Tischen entfernt.

Die vier Poker-Rooms von Aspers haben gestern ebenfalls ihren Betrieb wieder vollständig aufgenommen. Die Gäste werden dennoch dazu angehalten, nach Möglichkeit Sicherheitsabstände einzuhalten.

Paddy Power startet Poker Tour

Irland befindet sich im Gegensatz zu England zwar immer noch im Lockdown, dennoch können sich irische Pokerspieler auf bessere Tage freuen. Der Glückspiel- und Sportwetten-Anbieter Paddy Power hat seine neue Irish Poker Tour angekündigt. Diese soll in sieben Städten Halt machen, unter anderem in Dublin, Cork und Galway.

Das Turnierteam von Paddy Power arbeite noch an den Feinheiten des Zeitplans, aber es sei seitens des Veranstalters bereits bestätigt worden, dass die Buy-ins für die sieben regionalen Events jeweils 150 € betragen sollen, was die Turniere vor allem für Freizeitspieler attraktiv machen dürfte.

Aufgrund der COVID-19-Restriktionen ist die Popularität von Poker in den letzten 18 Monaten gestiegen. Die Zunahme der Online-Aktivitäten habe zu einer höheren Nachfrage nach mehr Live-Veranstaltungen geführt. Paddy Power wolle nun versuchen, dem Wunsch der Spieler mit einer Live-Poker-Tour nachzukommen.

Der Poker-Room Dusk Till Dawn in Nottingham soll allerdings weiterhin geschlossen bleiben. Der Betreiber Rob Yong erklärte, er spüre zwar den Druck zur Wiedereröffnung, glaube aber nicht, dass dies angesichts der hohen COVID-19-Fallzahlen in den englischen Midlands der richtige Zeitpunkt für diesen Schritt sei.