Neuseeland: Kampagne für Glücksspiel im Inland statt Ausland

Posted on: 10/01/2021, 05:30h. 

Last updated on: 08/01/2021, 05:59h.

Neuseelands staatlicher Anbieter für Sport- und Pferdewetten TAB NZ hat eine neue Werbekampagne gestartet, um Glücksspieler vom Spielen bei Buchmachern mit Sitz im Ausland abzuhalten. Wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Pressemitteilung erklärt hat, solle die Kampagne die Bürger an die Vorteile des inländischen Glücksspiels erinnern.

New Zealand Flagge und Motive auf Pflastersteinen
Neuseelands Sportwetten-Monopolist wirbt gegen Glücksspiel bei ausländischen Anbietern. (Bild: Pixabay)

Die Kampagne wird von verschiedenen neuseeländischen Sport-Stars unterstützt. Unter dem Motto „Unterstütze das Heimteam“ (Back the Home Team) werben der Rugby-Union-Spieler Stephen Donald, der UFC-Kämpfer Dan Hooker, der Pferdetrainer Jamie Richards sowie zwei Jockeys und eine TV-Moderatorin für das Glücksspiel von TAB NZ.

In Neuseeland hält die staatliche Behörde Racing Industry Transition Agency (RITA) das Monopol auf Sport- und Pferdewetten. Mit dem 2003 verabschiedeten Racing Act wurde der zugrundeliegende Wett-Totalisator „TAB“ errichtet und zwei TV-Kanäle zur Übertragung von Sportevents gelauncht. Nach neuseeländischem Gesetz agieren ausländische Online-Glücksspiel-Anbieter illegal, die Neuseeländern ihre Produkte zur Verfügung stellen. Spieler werden jedoch nicht strafrechtlich verfolgt.

In einem einminütigen Werbe-Clip vergleichen die Sportler die Unterstützung des inländischen Sportwetten-Anbieters mit der Unterstützung heimischer Sportler und Sport-Teams.

Laut Jamie Richards seien die „Kiwis“ [der selbstgewählte Spitzname der Neuseeländer], bekannt dafür, hinter den eigenen Landsleuten zu stehen. UFC-Fighter Hooker hingegen merkt an, dass die Kiwis „den Stärkeren gern die Stirn bieten“. Rugby-Spieler Donald vergleicht TAB NZ mit Underdogs im Sport, die die Neuseeländer stets zu unterstützen bereit seien.

Neuseelands Sport entgehen 80 Mio. NZD

TAB NZ und die das Unternehmen repräsentierenden Sportler erklären, dass die Neuseeländer sich letztendlich selbst unterstützten, wenn sie im Inland statt im Ausland ihre Wetten abgäben.

Während die vielen Anbieter im Ausland ihre Einnahmen aus Neuseeland fast gänzlich für sich behielten, flösse ein großer Teil der Einnahmen von TAB NZ direkt in den Erhalt und die Förderung des neuseeländischen Sportes und Rennsportes. Das Unternehmen erläutert:

Neuseeländer setzen knapp 130 Mio. Dollar jährlich für Online-Sport- und Pferdewetten bei ausländischen Anbietern ein. Diese Anbieter geben nur einen Bruchteil dessen an die neuseeländische Sport- und Rennindustrie zurück, was TAB dieser einbringt. Wenn die gesamte Summe bei TAB gesetzt würde, würden jedes Jahr weitere 80 Mio. Dollar in den neuseeländischen Sport und Pferdesport fließen.

Wie TAB NZ abschließend erklärt, sei der eigene Erfolg somit automatisch ein Erfolg für ganz Neuseeland. Ob dies allein genügt, um Spieler zu demotivieren, auf ausländischen Seiten zu wetten, könnten die nächsten Geschäftsberichte zeigen.