Zollstreit: Kanada-Pro­vinz ver­bie­tet Verkauf von Spiel­auto­maten aus den USA

Posted on: 18/03/2025, 04:19h. 

Last updated on: 18/03/2025, 08:09h.

  • US-Präsident Trump hat mit mehreren Staaten einen Zollstreit angezettelt.
  • Als Reaktion verbietet die Provinz Alberta (Kanada) den Kauf von Spielautomaten aus den USA.
  • An den Börsen geraten die Aktien von US-Automatenherstellern unter Druck.

Der von Präsident Trump angezettelte Zollstreit trifft seit vergangener Woche auch Unternehmen aus der Glücksspielbranche. So verkündigte die Glücksspielbehörde der Provinz Alberta in Kanada einen Boykott von Spielautomaten aus den USA.

Spielautomaten, Flaggen USA und Kanada, rotes Kreuz
In Alberta sind die US-Slots unerwünscht (Bilder: Pixabay)

Das bereits am 6. März von der Alberta Gaming Liquor and Cannabis Commission (AGLC) erlassene Dekret betrifft den Verkauf von Spielautomaten, Videolotterie-Terminals und anderen Glücksspielautomaten aus den USA in der im Westen von Kanada gelegenen Region.

Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die zwischenzeitlich in den USA erhobenen Zölle auf Waren und Dienstleistungen aus dem nördlichen Nachbarstaat. Neben diesem wurden auch Mexiko und die EU mit ähnlichen Zöllen konfrontiert.

Die Glücksspielbehörde von Alberta erklärte dazu:

AGLC wird bei der Beschaffung Unternehmen den Vorzug geben, die Unterstützungsdienste in Alberta, Kanada oder in Ländern, mit denen wir ein Freihandelsabkommen haben, anbieten.

Die AGLC betonte zugleich, dass sich das Verkaufsverbot auf neue Geräte beschränkt. Demnach könnten Ersatzteile für Spielautomaten vorerst weiter aus den USA bezogen werden.

Langfristige Auswirkungen?

Aufgrund der Sperre dürften sich Produzenten aus Europa und Asien auf wachsende Geschäfte mit kanadischen Kunden einstellen. Gleichzeitig fürchten US-Unternehmen um ihre Umsätze in dem Land. Diese verfügen dort über einen Marktanteil von 83 %.

Die Skepsis zeigt sich auch an den Börsen. Dort sind die Kurse von Anbietern wie International Gaming Technology, Light & Wonder, Aristocrat Gaming und Konami seit letzter Woche unter Druck.

Daron Dorsey, Geschäftsführer der Association of Gaming Equipment Manufacturers (AGEM), betonte gegenüber US-Medien:

Unsere Glücksspielanbieter werden sich so gut es geht an diese neue Normalität anpassen.

Der Anteil Albertas am Handel zwischen beiden Staaten von nur gut 4 % erscheint insgesamt gering, doch beim Glücksspiel ist er weitaus höher. Finanzberichten zufolge importiert Kanada jährlich rund 15.000 Spielautomaten aus den USA.

Allein Alberta nimmt davon etwa 4000 Automaten ab. Angesichts fünf- bis sechsteiliger Kaufpreise könnte sich ein Boykott gravierend auf Einnahmen der US-Hersteller auswirken. Diese dürften noch weitaus höher ausfallen, sollte die EU als Gegenmaßnahme ebenfalls ein Verbot für die Geräte einführen.