Illegales Glücks­spiel in Italiens Fuß­ball? Ermitt­lungen gegen Profis

Posted on: 14/04/2025, 05:10h. 

Last updated on: 11/04/2025, 04:44h.

  • In Italien ermittelt die Justiz gegen mehrere Aktive aus dem Fußball wegen illegalem Glücksspiel.
  • Die Spieler sollen hauptsächlich an illegalem Online-Poker teilgenommen haben.
  • Größere Strafen haben die Spieler wohl nicht zu befürchten.

Bereits mehrfach standen italienische Fußballprofis wie Sandro Tonali wegen illegaler Wettaktivitäten im Fokus der Justiz. Jetzt könnte sich ein neuer Skandal anbahnen, denn Berichten zufolge ermitteln die Behörden gegen rund ein Dutzend Profis wegen der Teilnahmen an illegalem Glücksspiel.

Fußballspieler
Wird das Glücksspiel für die Profis Folgen haben? (Bild: Flickr/S.t. Dream, CC BY 2.0)

Im Gegensatz zu Tonali sollen bei den betroffenen Spielern nicht Sportwetten im Fokus gestanden haben. Vielmehr soll es stattdessen um illegale Pokerrunden gegangen sein, an denen die Profis online teilnahmen.

Dabei sollen die Fußballer zwischen 2021 und 2023 auf nicht lizenzierte Glücksspiel-Websites zugegriffen haben. Diese waren von den Betreibern so eingestellt worden, dass die Profis in exklusiven Pokerräumen zocken konnten.

Unter den Spielern befindet sich der für seine Wettfreude bekannte Sandra Tonali. Darüber hinaus gehören zahlreiche Profis aus Italiens Serie A zu den Verdächtigen. Einer der bekanntesten von ihnen dürfte der inzwischen bei Benfica Lissabon spielende Angel Di Maria sein. Der 37-jährige argentinische Nationalspieler stand von 2022 bis 2023 bei Juventus Turin unter Vertrag.

Im Gegensatz zu früheren Ermittlungen stehen Wettaktivitäten nicht im Vordergrund. Das dürfte sich für die Spieler als äußerst vorteilhaft erweisen, stehen auf verbotene Wetten doch hohe Strafen.

Nur geringe Strafen?

Wie rigoros gegen verbotene Wetttätigkeiten vorgegangen wird, mussten viele Spieler bereits erleben. So durfte Tonali erst annähernd ein Jahr nach Beginn seiner Sperre wieder auf den Platz zurückkehren.

Bei dem nun untersuchten Pokern sind weitaus niedrigere Strafen zu erwarten. Für die Teilnahme auf den unlizenzierten Websites dürften die Profis lediglich Geldbußen in dreistelliger Höhe erhalten.

Strenger könnten die Sanktionen bei einigen namentlich nicht genannten Spielern ausfallen. Diesen wird nicht nur die Teilnahme an den Pokerspielen, sondern auch die Werbung dafür im Kollegenkreis vorgeworfen. Welche Strafen dafür fällig wären, wurde noch nicht erklärt.

Wie groß angelegt der Ring um das illegale Glücksspiel im Fußball von Italien gewesen ist, zeigt sich anhand der beschlagnahmten Gelder. Im Zuge ihrer Ermittlungen konnten die Behörden aus Mailand bei den Betreibern über 1,5 Mio. Euro sicherstellen.

Um die großen Beträge zu waschen, griff die Bande auf einen Juwelier zurück. Dort wurden hohe Summen für angeblich gekaufte Luxusuhren oder Goldschmuck in Rechnung gestellt, die tatsächlich aber nie geliefert wurden.