Spielsucht und Drogen: Snooker-Legende Jimmy White am Abgrund

Posted on: 25/08/2021, 12:52h. 

Last updated on: 25/08/2021, 02:30h.

Die Snooker-Legende Jimmy White hat in einem Interview offen über die schwerwiegenden Folgen von Spielsucht und Drogenmissbrauch berichtet. In dem am Montag veröffentlichten Anything-Goes-Podcast [Seite auf Englisch] gab der 59-Jährige zu, während seiner Zeit als Snooker-Profi mindestens 3 Mio. GBP (3,5 Mio. Euro) verspielt zu haben.

Jimmy White
Jimmy White ist seit 1980 Snooker-Profi. (Bild: Wikimedia Commons/Martin Rulsch, CC BY-SA 4.0)

Um die Millionensumme für das Glücksspiel ausgeben zu können, habe er erst einmal zwischen 6 bis 7 Mio. Pfund verdienen müssen, klagt White. Dabei seien die Anzeichen der Spielsucht deutlich zu erkennen gewesen. White sagte:

Das ist ein Haufen, das ist Geld für die Rente. Es sollte mich also mehr schmerzen, aber zu der Zeit ging es so verdammt schnell, dass du nicht weiter darüber nachdachtest.

Seine Sucht habe letztendlich dazu geführt, dass er in den finanziellen Ruin getrieben worden sei.

Alkohol- und Drogenexzesse

Neben einer verhängnisvollen Spielleidenschaft habe er in seiner aktiven Zeit unter Alkohol- und Drogenproblemen gelitten. So habe er neben Bier und anderen Alkoholika regelmäßig Kokain genommen.

Um bei den obligatorischen Drogentests vor Turnieren nicht aufzufliegen, habe White stets eine Woche vor deren Beginn damit aufgehört. Er habe gewusst, dass es vier bis fünf Tage dauere, bis das Kokain im Urin nicht mehr nachzuweisen sei. Deshalb sei er wegen des illegalen Drogenkonsums nie erwischt worden und bei den Turnieren immer „clean“ angetreten.

In seiner Karriere erspielte der „The Whirlwind“ (dt. der Wirbelsturm) genannte White Preisgelder in Höhe von über 4,8 Mio. GBP. Damit zählt der Profi, der trotz sechs Finalteilnahmen niemals Weltmeister wurde, zu den erfolgreichsten Snooker-Spielern aller Zeiten. Darüber hinaus trat die Figur White in zahlreichen Filmen und Büchern sowie in vier Videospielen auf. Im TV war er als Teilnehmer der britischen Version von „Ich bin ein Star…“ zu sehen und kommentiert aktuell Snooker-Events beim Sportsender Eurosport.

Auch der Alkohol sei zeitweise in Strömen geflossen. Einmal habe ihm ein Veranstalter in Dublin eine Hotelsuite zur Verfügung gestellt. In dem Angebot inkludiert gewesen sei die tägliche Lieferung von zwölf Flaschen Champagner.

White habe daraufhin die Musiker der Bands Thin Lizzy und UB40 eingeladen, die zu der Zeit in der Stadt Studioaufnahmen gemacht hätten. Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen hätten sie jede Nacht gemeinsam das Dutzend Flaschen geleert.

Inzwischen sei er allerdings sehr froh, die wilden Zeiten hinter sich gelassen zu haben. Sein Leben spiele sich nun in ruhigeren Bahnen ab, so die Snooker-Legende.