Frankreich: Hohe Steuern als Konjunktur­bremse für Casino-Betreiber Groupe Partouche

Posted on: 15/09/2022, 01:25h. 

Last updated on: 15/09/2022, 01:25h.

Der französische Casino-Betreiber Groupe Partouche hat am Dienstag seinen Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2022 veröffentlicht [Seite auf Französisch]. Das Glücksspiel-Unternehmen verzeichnete einen höheren Umsatz als im gleichen Zeitraum im Jahre 2019. Allerdings beeinträchtigen die höheren Steuerabgaben in Frankreich die wirtschaftliche Erholung des Konzerns.

Group Partouche Logo, Gebäude, Springbrunnen
Group Partouche verzeichnet Einbußen trotz guter Performance. (Bild: groupepartouche.com)

Die Glücksspielgruppe, die 41 Casinos betreibt und fast 3.900 Mitarbeiter beschäftigt, teilte mit, dass die Bruttospielerträge (GGR) in den drei Monaten bis zum 31. Juli 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 % auf 167,9 Mio. Euro gestiegen seien.

Diese Zahl sei sogar leicht höher als im dritten Quartal 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Im Vergleich zu 2019 habe die Gruppe ein Plus der Einnahmen von 9,3 % verzeichnen können.

Anstieg der Steuerabgaben um 75,3 %

Die von der Groupe Partouche veröffentlichten Geschäftszahlen könnten auf den ersten Blick Anlass zur Hoffnung bieten, dass sich die Glücksspiel-Branche im Lande auf Erholungskurs befindet.

Allerdings führte eine Änderung bei den Steuerberechnungen in Frankreich für die Groupe Partouche zu einem Anstieg der Abgaben von 75,3 % auf 92,8 Mio. Euro. Dies habe zu einem Rückgang der Nettospielerträge um 23,8 % auf 75,0 Mio. Euro geführt.

Neben der beträchtlichen Steuererhöhung wurde die Performance der Gruppe von weiteren Faktoren beeinflusst:

  • Verkauf der Beteiligung am Casino in Crans-Montana am 31. Januar 2022
  • die Einstellung des Betriebs von Online-Spielen und -Wetten in Belgien
  • die Aufnahme des Casinos von Middelkerke (Belgien) in die Gruppe am 1. Juli 2022

Mit Optimismus in die Zukunft

Insgesamt sind die Gesamteinnahmen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 bei konstantem Umfang wieder auf dem Niveau von vor dem Jahr 2019 (-0,4%).

Weiter heißt es in der Mitteilung:

Das 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Mai bis Juli 2022) markiert die Rückkehr zum Normalbetrieb: Alle Casinos der Gruppe sind nun geöffnet und alle gesundheitlichen Einschränkungen wurden aufgehoben. Zur Erinnerung: Im 3. Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahres war die Tätigkeit in allen Regionen noch stark beeinträchtigt (Aufnahmestopps, Ausgangssperre und Gesundheitspass in Frankreich, Schließung in Belgien bis zum 9. Juni, usw.) mit Ausnahme der Schweiz.

Die Performance der Gruppe entwickle sich trotz der aktuell herausfordernden Situation weiterhin in einem dynamischen Klima.