USA vor Start eines nationalen Glücks­spiel-Ausschluss­registers?

Posted on: 18/04/2024, 09:50h. 

Last updated on: 18/04/2024, 09:50h.

In den Vereinigten Staaten beklagen Spielerschützer die steigende Zahl von Menschen mit problematischem Glücksspielverhalten. Diesen könnte bald geholfen werden, denn im Sommer 2024 soll ein landesweites Glücksspiel-Ausschlussregister in den USA live geschaltet werden.

Symbolbild IP-Blocking
Das Ausschlussregister soll landesweit gelten (Bild: Pixabay)

Das National Voluntary Self-Exclusion Program getaufte Glücksspiel-Ausschlussregister soll allen Spielern in den USA zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist nach Auskunft der Entwicklerfirma idPair, dass die Spielersperre die nötigen staatlichen Zulassungen erhält.

Dann soll es das System den Spielern ermöglichen, sich selbst vom Glücksspiel auszuschließen, unabhängig von ihrem geografischen Standort. Darüber hinaus soll das System Spieler mit aktuellen regulatorischen Informationen rund um das Glücksspiel in den einzelnen US-Bundesstaaten versorgen.

Unterstützung erhält das Vorhaben von Dr. Michelle Malkin, Direktorin der Gambling Research and Policy Initiative (GRPI) an der East Carolina University. Sie erklärte:

Untersuchungen zum freiwilligen Selbstausschluss haben gezeigt, dass das Verfahren für Betroffene verwirrend sein kann. Dies gilt vor allem dann, wenn sie sich über mehrere Bundesstaaten mit ihren lokalen Gesetzen hinweg ausschließen wollen.

Ein nationales Glücksspiel-Ausschlussregister sei eines der von den Spielern in den USA am meisten gewünschten Spielerschutz-Tools, so Malkin. Das intuitive Design des Systems werde Betroffenen dabei helfen, dieses bei Bedarf schnell einsetzen zu können.

Vorteil der Lösung sei, dass sie mit anderen staatlichen Programmen koexistieren könne, da sie sich leicht einbinden lasse. Dies biete Verbrauchern die benötigte Flexibilität bei der Wahl der für sie geeigneten Maßnahmen.

Spielerschützer sehen großen Bedarf

Spielerschutz-Organisationen wie das Massachusetts Council on Gaming and Health (MACGH) lobten die Einführung einer landesweiten Plattform. Ein solcher Ansatz sei seit Jahren gefordert worden und deshalb überfällig.

MAGCH-CEO Marlene Warner betonte in einem Statement:

Ein nationales Programm wird schon lange benötigt. (…) Mit dem nationalen Programm werden die Betroffenen bald über eine einheitliche Plattform verfügen, über die sie in den gesamten Vereinigten Staaten Hilfe und Unterstützung suchen und bei Bedarf aktuelle Informationen erhalten können.

Es liege nun an den bundesstaatlichen Glücksspielbehörden, der Initiative die Zulassung zu erteilen. Dies sei ein guter Weg, um ein stärkeres Sicherheitsnetz für Spieler zu schaffen, fügte Warner hinzu.

Auch die Entwicklerfirma rief die Behörden zur Zusammenarbeit auf. Aus diesem Grund werde das Unternehmen das Tool in den kommenden Monaten landesweit vorstellen. Ob dies tatsächlich zu einem nationalen Glücksspiel-Ausschlussregister in den USA führen wird, wird sich im Sommer zeigen.