Ende des Glücksspiel­monopols in Finnland: Veikkaus warnt vor Entlassungen

Posted on: 06/09/2023, 09:58h. 

Last updated on: 06/09/2023, 09:58h.

Finnlands Regierung plant, das derzeit vorherrschende Glücksspielmonopol zu beenden und den Markt für den Wettbewerb zu öffnen. Für den Monopolisten Veikkaus bringt dies zahlreiche Veränderungen mit sich und wird voraussichtlich zu Entlassungen führen. Dies kündigte Veikkaus am Montag an.

Casino Tampere, Finnland
Das Casino Tampere könnte mit dem Ende des Glücksspielmonopols in Finnland geschlossen werden. (Pressebild: Veikkaus)

Wie der Glücksspielanbieter in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekanntgab, bereite sich das Unternehmen nun auf den Wandel der Glücksspielbranche vor. Dieser bringe Veränderungen der Organisationsstruktur mit sich, über die ab diesem September beraten werden soll.

Finnlands Regierung kündigte im Juni an, das momentane Glücksspielmonopol zu beenden. Spätestens ab dem Jahr 2026 solle es stattdessen ein neues Lizenzsystem geben. Dieses wird voraussichtlich Online-Glücksspiele und Sportwetten umfassen. Das staatliche Glücksspielunternehmen Veikkaus soll im Zuge dieses Prozesses in mehrere Unternehmen unter dem Dach derselben Gruppe aufgeteilt werden.

Den Plänen der Regierung zufolge werden Lotterien sowie terrestrische Spielautomaten allerdings weiterhin unter dem Monopol von Veikkaus verbleiben.

Abbau von über 200 Stellen möglich

Die Veränderungen im Rahmen der Marktöffnung werden, wie Veikkaus-CEO Olli Sarekoski betonte, die gesamte Organisation und mit ihr insgesamt 825 Mitarbeiter betreffen. Für bis zu 240 Personen könnten sie das Ende ihres Arbeitsverhältnisses bedeuten. Bis zu 195 weitere Mitarbeitende seien voraussichtlich von wesentlichen Änderungen ihrer Anstellungsbedingungen betroffen.

Sarekoski kommentierte:

Wir wollen auf dem künftigen lizenzbasierten Markt wettbewerbsfähig und auf dem Monopolmarkt lebensfähig sein. Deshalb müssen wir betriebliche Veränderungen vornehmen, die das gesamte Unternehmen betreffen.

Voraussichtlich werde aus diesen Gründen auch die Anzahl der Spielhallen reduziert. Statt 65 Spielhallen werde es künftig nur noch 40 bis 50 von ihnen geben. Zudem könne es zur Schließung des Casinos Tampere kommen.

Das künftige Betriebsmodell solle es Veikkaus ermöglichen, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Dabei nehme der Glücksspielanbieter jedoch nicht nur den finnischen Markt ins Visier. Angestrebt sei auch eine Internationalisierung. Sie sei wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie.

Das Ende des Glücksspielmonopols bringe für Veikkaus laut Sarekoski auch schwierige Entscheidungen mit sich. Ob die voraussichtlichen Entlassungen dauerhafter Natur sein werden oder die Öffnung des Marktes und die angestrebte Internationalisierung möglicherweise auch ein Wachstum für Veikkaus und sein Personal bedeuten könnten, wird sich allerdings erst nach Einführung des Lizenzsystems zeigen.