Nor­wegen: Hun­derte von Hin­weisen auf ille­gales Glücks­spiel ver­loren gegangen

Posted on: 20/06/2025, 05:00h. 

Last updated on: 19/06/2025, 08:19h.

  • In Norwegen sind wohl Hunderte Hinweise aus der Bevölkerung auf illegales Glücksspiel verloren gegangen.
  • Nach Auskunft der Glücksspielbehörde führte ein technischer Fehler über Monate zu der folgenschweren Datenpanne.
  • Lottstift beteuert, dass das Problem inzwischen behoben werden konnte.

In vielen Glücksspielmärkten setzen die Regulierungsbehörden auf die Mitarbeit der Bevölkerung, wenn es um die Entdeckung krimineller Aktivitäten in dem Bereich geht. Das gilt auch für Norwegen. Dort gingen allerdings Hunderte von Hinweisen auf illegales Glücksspiel wegen eines IT-Fehlers verloren.

Kabelsalat
Die IT-Panne blieb über ein Jahr unentdeckt (Bild: Pexels, Paul Seling)

Am Donnerstag räumte die Glücksspielbehörde Lottstift die erhebliche Datenpanne ein. Nach ihrer Auskunft bestand der IT-Fehler seit März letzten Jahres. Über ein Jahr blieb dieser demnach unentdeckt, ehe die Problematik Anfang Juni erkannt wurde.

Auf diese Weise könnte eine mittlere dreistellige Anzahl von Tipps aus der Bevölkerung nicht registriert und bearbeitet worden sein. Es handelt sich wohl um einen Großteil der Hinweise, die über ein extra zu diesem Zweck freigeschaltetes Online-Portal eingingen.

Lottstift-Direktor Atle Hamar erklärte zerknirscht:

Hinweise aus der Bevölkerung sind ein wichtiger Teil unserer Kontrolltätigkeit. Wir sind besorgt, dass uns wichtige Tipps entgangen sein könnten, und hoffen, dass die Leute uns ihre Hinweise noch einmal schicken.

Zugleich betonte Hamar die große Bedeutung der Mithilfe durch die Öffentlichkeit. Seine Behörde sei auch nach der peinlichen Datenpanne auf derartige Tipps angewiesen. Jedoch sollten die Hinweisgeber auch darauf vertrauen können, dass ihre Angaben die Behörde tatsächlich erreichen.

Ein Großteil thematisiert illegale Angebote

Die meisten Hinweise aus der Bevölkerung beziehen sich auf illegales Glücksspiel in Norwegen. Darüber hinaus erhält die Behörde auf diese Weise weitere Informationen, die sich auf ihre Aufsichtsbereiche beziehen.

Der Behördenchef erklärte:

Dies ist ein schwerwiegender Fehler, und es hat viel zu lange gedauert, bis wir ihn entdeckt haben. Der Fehler ist jetzt behoben, und Sie können uns Ihre Hinweise wieder schicken.

Immerhin hätten die Techniker in den letzten zwei Monaten 120 Hinweise abrufen können. Die übrigen waren aus Datenschutzgründen jedoch schon gelöscht worden.

Es liegt nun also an den Hinweisgebern, ihre Meldungen erneut über das Online-Portal einzureichen. Fraglich ist, wie viele von ihnen dies tatsächlich tun werden.