UK Gambling Commission er­hebt An­klage im Wett­skandal: 15 Personen betroffen

Posted on: 15/04/2025, 09:07h. 

Last updated on: 15/04/2025, 12:13h.

  • Der Wettskandal zur britischen Parlamentswahl 2024 führt laut UK Gambling Commission (UKGC) zur Anklage gegen 15 Personen.
  • Die Angeklagten, darunter prominente Tory-Politiker, müssen sich am 13. Juni 2025 vor dem Westminster Magistrates Court verantworten.
  • Der Skandal verdeutlicht die Notwendigkeit strengerer Maßnahmen für verantwortungsvolles Spielen im Bereich politischer Wetten.

In einem aufsehenerregenden Wettskandal hat die UK Gambling Commission (UKGC) 15 Personen angeklagt. Diese sollen illegale Online-Wetten auf das Datum der britischen Parlamentswahl 2024 platziert haben.

Straßenschild Downing Street
Die UKGC erhöht Druck auf politische Wetten
(Bild: Unsplash/ Nick Kane)

Unter den Beschuldigten befinden sich prominente Mitglieder der britischen Konservativen Partei. Bekannte Beispiele dafür sind der ehemalige Berater von Premierminister Rishi Sunak, Craig Williams, sowie Tony Lee, ehemaliger Wahlkampfleiter der Partei.

Ebenfalls angeklagt sind Laura Saunders, eine frühere Kandidatin, und Nick Mason, ehemaliger Chief Data Officer der Partei. Die weiteren Angeklagten, die gegen die UGKC-Richtlinien für Online-Glücksspiele mutmaßlich verstoßen haben sollen, lauten:

– Amy Hind
– Iain Makepeace
– Jeremy Hunt
– Russell George
– Charlotte Lang
– Anthony Hind
– Paul Place
– Jacob Willmer
– Thomas James
– Simon Chatfield
– James Ward

Die UK Gambling Commission wirft den Angeklagten vor, gegen Abschnitt 42 des Gambling Act 2005 verstoßen zu haben. Indem sie vertrauliche Informationen über den Wahltermin ausnutzten, sollen sie unrechtmäßige Wetten abgeschlossen haben.

Der Wettskandal hat die politische Landschaft Großbritanniens erschüttert und stellt erneut die Frage nach effektiver Regulierung von Online-Glücksspielen durch die UKGC. Dies gilt insbesondere im sensiblen Bereich politischer Wetten. Ellie Reeves, Labour-Abgeordnete und Parteivorsitzende, bezeichnete die Situation als äußerst schwerwiegend.

Sie betonte, dass die britische Bevölkerung von der Justiz erwartet, Fehlverhalten entschieden zu bestrafen. Zudem forderte sie von Kemi Badenoch eine klare Haltung. Demnach dürften Personen, die durch die Nutzung von Insiderinformationen das System manipulieren und sich bereichern wollen, nicht länger Teil der Konservativen Partei sein.

Forderungen nach stärkerer Regulierung

Der Fall rückt das Thema verantwortungsvolles Spielen erneut in den Mittelpunkt. Grundsätzlich ist die Kommission befugt, eigene Ermittlungen zu mutmaßlichen Glücksspieldelikten durchzuführen und strafrechtlich zu verfolgen.

Inzwischen fordern Experten nun von der UK Gambling Commission strengere Vorschriften und intensivere Kontrollen, um Manipulationen und illegale Praktiken künftig zu verhindern. Die Behörde selbst hat bereits angekündigt, ihre Ermittlungen zu intensivieren und konsequent gegen Verstöße vorzugehen.

Die Beschuldigten werden am 13. Juni 2025 vor dem Westminster Magistrates Court erscheinen. Im Gegenzug hat die konservative Partei die betroffenen Mitglieder bereits suspendiert und sich zur Zusammenarbeit mit der UK Gambling Commission verpflichtet.

Aufgrund der renommierten Stellung der UKGC handelt es sich hier um einen besonders kuriosen Fall. Welche Sanktionen und Strafen die in Bezug mit dem Wettskandal vor Gericht stehenden Personen zu erwarten haben, dürfte sich in den kommenden Wochen herausstellen.