Trumps neue Steuer bedroht Profi-Glücks­spieler in den USA

Posted on: 04/07/2025, 08:45h. 

Last updated on: 04/07/2025, 11:46h.

  • Die von US-Präsident Donald Trump erlassene Steuer-Gesetzgebung bedroht Profi-Glücksspieler.
  • 90 %-Regel könnte die Branche erschüttern.
  • Experten schlagen Alarm und warnen vor weitreichenden Folgen.

Ein unscheinbarer Passus in Donald Trumps großem „One Big Beautiful Bill Act“ (OBBBA) sorgt derzeit für Aufregung in den USA. Experten sehen in der neuen Steuerregelung eine große Bedrohung für Profispieler.

Trump mit Gesetz
Trumps Steuer könnte Spieler viel Geld kosten (Bild: Unsplash/History in HD)

Pokerlegende Phil Galfond hat das Problem in einem Video auf den Punkt gebracht. Er sprach von einer Phantom-Besteuerung, weil am Ende Geld versteuert wird, das man nie wirklich hatte.

Auch Maria Konnikova, die nicht nur Poker spielt, sondern darüber schreibt, ist entsetzt über die neuen Steuerpläne von Donald Trump. Ihrer Meinung nach wird das Glücksspiel so von einer Chance auf Einkommen zu einer dauerhaften Belastung.

Bisher dürfen Spieler in den USA ihre Verluste komplett mit den Gewinnen verrechnen, solange sie dabei unter dem Strich nicht mehr abziehen, als sie gewonnen haben. Aufgrund dieser Regelung muss nur der tatsächliche Gewinn versteuert werden.

Ein Steuerberater aus der Branche, Joshua Horowitz, zog einen Vergleich: Bei Unternehmen seien Verlustvorträge schon streng geregelt. Die neue Regelung könnte die Spieler nun aber noch härter treffen. Unter dem Strich könnte es sogar bedeuten, dass man Steuern zahlt, obwohl man insgesamt Verlust gemacht hat. Für Leute, die regelmäßig hohe Summen einsetzen und über viele Turniere nur eine schmale Marge behalten, wäre das katastrophal.

Widerstand auch aus der Politik

Die demokratische Abgeordnete Dina Titus aus Nevada hat angekündigt, alles daran zu setzen, die Regel zu kippen. Sie befürchtet, dass die Leute dann eher zum illegalen Glücksspiel abwandern. Da Einnahmen wegbrechen, bedeutet dies sowohl für Spieler als auch für den Staat einige Nachteile.

Doug Polk, ein bekannter Pokerspieler, hat sich direkt an den texanischen Abgeordneten Chip Roy gewandt und um Unterstützung gebeten. Er geht davon aus, dass dies Tausende Texaner betreffen könnte. Die Branche bangt also nicht nur um die Profis, sondern auch um viele Nebenjobs und Unternehmen.

Ein Sprecher des Haushaltsausschusses rechnete vor, dass die Neuregelung rund 1,1 Milliarden Dollar in acht Jahren bringen soll. Für die Glücksspielszene ist das jedoch ein Tropfen auf dem heißen Stein verglichen mit den Schäden, die sie erwartet.