18 Millionen USD Umsatz mit Online-Glücksspiel-Ring in Südkorea
Posted on: 12/06/2025, 02:20h.
Last updated on: 12/06/2025, 02:38h.
- Illegales Online-Glücksspiel in Südkorea macht Millionen. Abgezielt wurde auf Minderjährige.
- Jugendliche zunehmend im Visier illegaler Glücksspielanbieter.
- Polizei warnt vor Gefahren der Spielsucht unter Jugendlichen als ein wachsendes Problem in Südkorea.
In Südkorea ist der Polizei ein großer Schlag gegen illegales Online-Glücksspiel gelungen. Vier Verdächtige wurden festgenommen, darunter ein 27-Jähriger aus Suwon. Die Gruppe soll eine Glücksspielplattform betrieben haben, auf der insgesamt rund 24,9 Milliarden Won (etwa 18,2 Millionen US-Dollar) umgesetzt wurden. Über 2.000 Personen haben dort gewettet, davon waren mehr als 100 Minderjährige im Alter von 13 bis 18 Jahren beteiligt.

Die Betreiber mieteten im Februar 2023 ein Apartment in Hwaseong und nutzten es als Zentrale für ihr illegales Geschäft. Über Livestreams von Baccarat-Spielen, Online-Slots und Sportwetten lockten sie Nutzer auf die Seite.
Auch ein 13-jähriger Schüler zählte zu den aktiven Spielern. Die Einsätze reichten von 50.000 Won (rund 36,50 US-Dollar) bis zu 5 Millionen Won (etwa 3.651 US-Dollar) pro Person.
Zwei der Festgenommenen sollen gezielt über persönliche Netzwerke Jugendliche zum Mitmachen animiert haben. Der Hauptverantwortliche kassierte laut Polizei 20 Prozent der Verluste als persönlichen Gewinn.
Luxuskäufe und Geldwäsche während Spielsucht wächst
Mit den illegalen Einnahmen finanzierte die Gruppe Luxusautos und teure Uhren. Die Polizei beschlagnahmte mehrere importierte Sportwagen und Rolex-Modelle. Zudem nutzte das Netzwerk über 40 Bankkonten, um Gelder zu waschen. Um den polizeilichen Ermittlungen zu entgehen, wechselte die Gang mehrfach die Domainadresse der Plattform.
Gegen die Verdächtigen wurde bereits ein Antrag auf Einziehung von Vermögenswerten im Wert von 1,1 Milliarden Won (etwa 803.000 US-Dollar) gestellt. Die Ermittlungen dauern an. Weitere mutmaßliche Mittäter werden noch gesucht.
Spielsucht unter Jugendlichen ist ein wachsendes Problem in Südkorea. Laut einer Studie des Korea Institute for Gambling Problem Prevention and Treatment haben 4,3 Prozent der befragten Schüler schon einmal an Glücksspielen teilgenommen. Rund 20 Prozent dieser Gruppe gelten bereits als gefährdet oder abhängig.
Die Razzia wirft erneut ein Schlaglicht auf illegales Online-Glücksspiel und wie alarmierend die Situation mittlerweile ist. Von den Behörden wird erwartet, mit zunehmender Härte zu reagieren. Bereits im Mai ermittelte die Staatsanwaltschaft in Seoul gegen mutmaßliche Betreiber illegaler Seiten, die mithilfe von Hackern aus Nordkorea operierten.
Die südkoreanische Polizei [Seite auf Englisch] unterstreicht die ernsten Folgen, die Glücksspiel bei Minderjährigen haben kann. Von Abhängigkeit bis zu langfristigen finanziellen Schäden. Eltern, Schulen und Behörden werden zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert. Gleichzeitig setzen sie ihre Suche nach dem gesamten Netzwerk fort, das hinter der Plattform steht. Eine Verurteilung der Täter könnte mit bis zu fünf Jahren Haft oder Geldstrafen in Millionenhöhe geahndet werden.
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