Poker-Skan­dal in Houston durch High­tech-RFID-Betrug

Posted on: 26/06/2025, 04:36h. 

Last updated on: 25/06/2025, 04:42h.

  • Spielklub in Houston deckt Poker-Skandal durch RFID-Betrug auf.
  • JokerStars sperrt Haupttäter Carlito lebenslang und erstattet alle Verluste.
  • Der Klub will neue Sicherheitskarten entwickeln, um künftige Manipulationen zu verhindern.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des JokerStars Social Club in Houston hat gemeinsam mit zwei Gästen ein ausgeklügeltes Betrugssystem mit RFID-Technologie eingesetzt. Ein Kartenlesegerät ermöglichte während des Poker-Spiels, die Karten der Gegner zu sehen. Der Klub reagierte mit einem lebenslangen Hausverbot und umfassenden Sicherheitsmaßnahmen.

Männer spielen Poker am Tisch
Kartenbetrug mit RFID-Technik aufgedeckt (Bild:Unsplash/Jack Wu)

Ein privates High-Stakes-Pokerspiel im JokerStars Social Club in Houston endete vergangenes Wochenende in einem Skandal. Wie Klubbesitzer Jerry Yen bestätigte, wurden drei Spieler beim Einsatz manipulierter Spielkarten mit RFID-Chips (Radio Frequency Identification) ertappt. Darunter Carlito, ein ehemaliger Angestellter des Klubs, sowie seine beiden Gäste Marcelo und Ivan. Mithilfe eines versteckten Kartenlesegeräts konnten sie während des Spiels in Echtzeit die Kartenwerte ihrer Gegner auslesen.

Aufnahmen der Sicherheitskamera zeigten, wie Carlito das Kartendeck austauschte und die Karten wechselte. General Manager Jason Marshall zum Vorfall:

Ich habe Carlito direkt konfrontiert, nachdem wir uns das Videomaterial angesehen hatten.

Marcelo und Ivan verließen das Gelände, bevor sie befragt werden konnten. In Carlitos Tasche wurde das technische Gerät gefunden. Zunächst leugnete er die Vorwürfe, legte dann aber ein Geständnis ab.

Neue Sicherheitsmaßnahmen sind erforderlich

Vom JokerStars Social Club sei Carlito umgehend lebenslang ausgeschlossen worden. Sein Verhalten werde nicht nur als Vertrauensbruch gewertet. Es wurde als eine Enttäuschung für die gesamte Poker-Community bezeichnet, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme.

Wie vom Klub mitgeteilt wurde, sei sämtliches im Zuge des Vorfalls verlorenes Geld vollständig zurückerstattet und an die betroffenen Spieler ausgezahlt worden.

Nach dem Vorfall kursierten private Nachrichten von Carlito im Netz, in denen er Reue zeigte:

Ich wurde einfach in das System hineingezogen. Ich habe zugegeben, dass ich eine falsche Entscheidung getroffen habe. Ich entschuldige mich bei Jerry und allen anderen. Ich stehe zu meinem Fehler und bin bereit, Buße zu tun.

Er gab an, rund 400 US-Dollar an illegalen Gewinnen erzielt zu haben, während JokerStars ihm 2.700 US-Dollar abgenommen habe. Letztlich gestand Carlito, dass sein Verhalten falsch gewesen sei und er einen solchen Fehler nicht noch einmal begehen werde.

Als Reaktion kündigte der Klub an, künftig eigene Spielkarten zu entwickeln, die schwerer technisch manipulierbar sind. Der Vorfall hat die Pokerszene in Houston jedoch spürbar erschüttert.

Die Tatsache, dass moderne Technologien wie RFID-Karten und versteckte Scanner zunehmend zur Manipulation im Live-Spiel genutzt werden können, wirft ernste Fragen auf. Wie weit verbreitet sind solche digitalen Betrugsmethoden im Profi-Poker tatsächlich? Handelt es sich um einen Einzelfall oder um den ersten, der bei JokerStars aufflog? Bleibt die Frage, wie lange solche Manipulationen womöglich bereits unbemerkt praktiziert wurden.