Nach Millionen­strafe gegen BetCity: Entain fordert Schaden­ersatz

Posted on: 30/01/2024, 08:59h. 

Last updated on: 30/01/2024, 08:59h.

Der Glücksspielbetreiber Entain hat eine Klage gegen den ehemaligen Inhaber der Glücksspielmarke BetCity eingereicht. Medienberichten zufolge fordert der Konzern Schadenersatz. Grund hierfür sollen zwei Verfahren der Glücksspielbehörde sein, die gegen BetCity bereits anhängig waren, als Entain die Marke erwarb.

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Entain klagt gegen Vorbesitzer der Glücksspielmarke BetCity. (Bild: Pixabay)

Von dem Regulierungsverfahren habe Entain erst nach der Übernahme des BetCity-Betreibers BetEnt von dem Unternehmen Sports Entertainment Media erfahren. Noch während der Übernahme sollen die ehemaligen BetEnt-Besitzer erklärt haben, es seien keine Verfahren gegen den Online-Glücksspiel-Betreiber anhängig.

Entain gab im Februar 2023 bekannt, die niederländische Online-Glücksspielmarke BetCity erworben [Seite auf Englisch] zu haben. Damals betonte der Konzern, BetCity sei einer der ersten Betreiber mit Lizenz in den Niederlanden und habe sich rasant zur Marke mit einem Anteil von rund 20 % am niederländischen Markt entwickelt.

Die Übernahme eröffnete Entain den Zugang zu den Niederlanden und somit zu einem weiteren regulierten Glücksspielmarkt. Die Einigung zur Übernahme soll bereits im Juni 2022 getroffen worden sein.

Hohe Geldstrafen gegen BetCity verhängt

Nach der Übernahme der Glücksspielmarke BetCity veröffentlichte die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) Informationen zu zwei Regulierungsverfahren gegen den Betreiber. Im ersten Fall, von der KSA im April öffentlich gemacht, verhängte die Behörde eine Geldstrafe in Höhe von 400.000 EUR.

Hierzu hieß es vonseiten der Kansspelautoriteit:

Die KSA leitete eine Untersuchung ein, nachdem die Ausstrahlung der Fernsehsendung Kassa gezeigt hatte, dass BetEnt zwischen Oktober 2021 und März 2022 Werbebotschaften an Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahren verschickt hatte.

Im zweiten Fall fiel die Strafe deutlich höher aus. Wegen Verstößen gegen die Richtlinien zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhängte die KSA im November 2023 eine Geldbuße in Höhe von 3 Mio. EUR gegen BetCity.

Beide Geldbußen seien vom ehemaligen BetCity-Eigentümer gezahlt worden. Gleichwohl fordert Entain nun eine finanzielle Entschädigung. Der Argumentation des Unternehmens zufolge hätte der Kaufpreis angesichts der anhängigen Verfahren deutlich niedriger ausfallen müssen. Zugleich seien Entain durch das erhöhte regulatorische Risiko, hervorgerufen durch die Verstöße BetEnts gegen die Glücksspielrichtlinien, Verluste entstanden.

Abzuwarten bleibt nun, wie das Gericht den Sachverhalt wertet und ob es infolge der Klage zu einer Schadenersatzzahlung kommen wird. Ebenfalls zeigen muss sich, wie hoch die entsprechende Summe ausfallen könnte.