Spelinspektionen analysiert Risiken von Glücksspiel­konten

Posted on: 25/03/2024, 05:30h. 

Last updated on: 26/03/2024, 10:14h.

Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen hat von der Regierung den Auftrag erhalten, die Risiken zu analysieren, die mit Glücksspielkonten einhergehen. Dabei soll sie die potenzielle Nutzung von Glücksspielkonten für Geldwäsche oder andere kriminelle Aktivitäten in Schweden beurteilen.

Risk, Risiko
Schwedens Glücksspielbehörde untersucht die Risiken, die für die Nutzung von Glücksspielkonten für die Geldwäsche bestehen. (Bild: Pixabay)

Wie Spelinspektionen am Freitag mitteilte, müsse die Behörde bei Bedarf Vorschläge zur Bewältigung derartiger Risiken ausarbeiten. Auch eine Analyse der sozioökonomischen Folgen sei vorgesehen.

Zugang der Behörden zu Glücksspielkonten ermöglichen?

Im Rahmen des Regierungsauftrags müsse Spelinspektionen außerdem prüfen, ob Glücksspielkonten in das sogenannte Konto- und Schließfachsystem einbezogen werden sollen.

Das sogenannte Konto- und Schließfachsystem ist eine Plattform der schwedischen Steuerbehörde, über die die Behörden Zugang zu Informationen über die Inhaber von Konten und Schließfächern erhalten. Zugriffsberechtigt sind unter anderem die schwedische Polizei, die Staatsanwaltschaft, der Zoll und die Steuerbehörde von Schweden.

Ein Bericht aus dem Jahr 2020/2021 zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Schweden habe festgestellt, dass von Glücksspielkonten ein erhöhtes Risiko ausgehe. Es bestehe die Gefahr, dass diese für Geldwäsche genutzt würden.

Zudem gehe der entsprechende Bericht davon aus, dass Glücksspielkonten für die Verwendung von Geldern aus kriminellen Aktivitäten genutzt würden. Aus diesen Analysen sei der Vorschlag hervorgegangen, Glücksspielkonten in das Konto- und Schließfachsystem einzubeziehen.

Hoher Kosten- und Zeitaufwand abzusehen

Welche Kosten eine derartige Ausweitung des Konto- und Schließfachsystems auf die Glücksspielkonten verursachen würde, habe die Glücksspielbehörde bereits Anfang des Monats analysiert. Dafür habe sie entsprechende Informationen von der schwedischen Steuerbehörde eingeholt.

In ihrem Bericht diesbezüglich wies Spelinspektionen auf Folgendes hin:

Die schwedische Steuerbehörde hat darauf hingewiesen, dass die Behörde nur sehr begrenzte Kenntnisse über Glücksspielunternehmen hat, die für einen Anschluss an das System in Frage kommen. Obwohl die Behörde eine große Anzahl von Instituten angeschlossen hat, ist die Beurteilung in Bezug auf Glücksspielunternehmen unsicher.

Es handele sich um Betreiber, die ihre Geschäfte unter anderen Bedingungen betreiben als die aktuell vom System erfassten. Welche Kosten eine nötige Änderung von Daten im bestehenden System mit sich bringen könne, sei derzeit nicht zu schätzen. Zunächst sei für derartige Pläne eine Durchführbarkeitsstudie erforderlich.

Darüber hinaus würden Kosten für den Anschluss der Glücksspielunternehmen an das System entstehen. Die derzeit 67 lizenzierten Glücksspielunternehmen anzuschließen, könnte den Schätzungen zufolge bis zu zwei Jahre dauern.

Allein für diese Aufgabe müssten zwei Mitarbeiter in Vollzeit eingesetzt werden. Die Kosten hierfür schätzt die Steuerbehörde auf 3,3 Mio. SEK (knapp 290.000 EUR).

Ob ein derartiger Aufwand und die entsprechenden Kosten tatsächlich aufgebracht werden, dürfte nun davon abhängen, wie die Risikoanalyse durch die Glücksspielbehörde ausfällt. Diese hat hierfür bis zum 31. Mai 2024 Zeit.