Spieldesigns veranlassen viele australische Gamer zu hohen Ausgaben
Posted on: 28/04/2025, 05:00h.
Last updated on: 28/04/2025, 09:37h.
- In Australien führen unvorteilhafte Spieldesigns viele Gamer dazu, hohe Ausgaben zu tätigen.
- Eine wissenschaftliche Studie ergab, dass 95 % der befragten Gamer von Erfahrungen mit manipulativen Designs berichteten.
- Diese führen vielfach zu deutlichen finanziellen Folgen für die Betroffenen.
Konsolen- und mobile Spiele gehören auch in Australien zum beliebten Zeitvertreib für Millionen. Eine wissenschaftliche Studie führte nun zutage, wie die Spielentwickler daraus Kapital schlagen. Dieser zufolge haben manipulative Spieldesigns für einen Großteil der Gamer schon einmal zu unüberlegten Ausgaben geführt.

Die von der Monash University und dem Consumer Policy Research Center (CPRC) durchgeführte Gaming-Studie [Seite auf Englisch] behandelte den Einsatz von psychologisch ausgeklügelten Designs in den Games, mit denen die Nutzer zum Kauf von Spielelementen bewegt werden sollen. Demnach wurde annähernd die Hälfte der australischen Spieler durch betrügerische und manipulative Designs auf den Plattformen dazu veranlasst.
95 % der Befragten berichten, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal auf eine Form der sogenannten Dark-Game-Designs gestoßen zu sein. Dazu gehören vermeintliche Freemium-Angebote und andere versteckte Kosten oder die ungewollte Umleitung zu Gaming-Seiten mit Bezahlangeboten. Bei Auswahl der Angebote scheinen die Entwickler äußerst kreativ vorzugehen. So gaben 58 % an, in dem Zeitraum auf mehr als zehn verschiedene Arten von dunklen Spielmustern gestoßen zu sein.
Dabei geht es nicht immer nur um die finanzielle Ausnutzung der Gamer. Demnach berichtete gut die Hälfte der Spieler von Verletzungen ihre Privatsphäre. Dazu zählte die ungewollte Weitergabe von persönlichen Informationen an Dritte.
Ungeplante Kosten für Gamer
Die Spieldesigns haben für den Großteil der Gamer in Australien finanzielle Auswirkungen. 83 % erklärten, als Folge der Dark-Game-Muster eine ihrer Meinung nach negative Auswirkung erfahren zu haben.
So erlitten 46 % einen finanziellen Schaden durch die digitalen Features. Diese verleiteten sie dazu, mehr Geld als beabsichtigt auszugeben oder ungewollte Käufe zu tätigen.
CPRC-CEO Erin Turner kritisiert:
Die Spieleindustrie verlässt sich zunehmend auf skrupellose Designpraktiken, die den Profit über das Wohlergehen der Spieler stellen.
Robbie Fordyce, Mitautor des Berichts, ergänzte, dass schädliche Strategien zur Monetarisierung in der Spieleindustrie weit verbreitet seien. Viele Spieler seien sich der „störenden, unfairen, toxischen und schädlichen Auswirkungen“ dieser Strategien auch bewusst.
Trotzdem würden sich viele Betroffene nicht beschweren. Stattdessen fühlten sie sich vielfach machtlos, da sie nicht wüssten, an wen sie sich wenden können. Dies zeige die unterschwellige Gefahr, die von den Games ausgehe, bilanzieren die Studienautoren.
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