Hawaii: Bau des ersten Casino-Resorts mehrheitlich befürwortet

Posted on: 23/12/2020, 04:21h. 

Last updated on: 23/12/2020, 04:21h.

Die hawaiianische Bundesbehörde Hawaiian Homes Commission hat sich mehrheitlich für den Bau des ersten Casino-Resorts der Inselgruppe ausgesprochen. Wie hawaiianische Medien [Seite auf Englisch] am Montag berichtet haben, hätten fünf der neun Kommissionsmitglieder den zugrundeliegenden Gesetzesvorschlag am Wochenende angenommen.

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Hawaii könnte sein erstes Casino-Resort bekommen (Bild: Pixabay)

Bis der Bau eines Casinos konkret geplant werden könne, seien jedoch noch einige Hürden zu überwinden. Zunächst werde der Gesetzesvorschlag dem Senat und Repräsentantenhaus vorgelegt. Beide müssten diesen absegnen. Anschließend sei auch die Zustimmung der Generalstaatsanwaltschaft sowie des Gouverneurs von Hawaii erforderlich.

Sollte es seitens dieser Instanzen keine Einwände geben, sei geplant, das Casino-Resort auf O’ahu errichtet werden. Die Insel gehört zu den sogenannten Hawaiian Homelands, einem den Ureinwohnern vorbehaltenen Gebiet. Der genaue Standort könnte mit Kapolei ein bereits stark kommerzialisierter Bezirk der Insel werden.

Der Vorsitzende der Kommission, William J. Aila, sagte gegenüber den Medien:

Wir haben Unterstützer im Senat und im Repräsentantenhaus. Aber sind es genug, um es [das Gesetz; Anm. d. Red.], zu verabschieden? Ich weiß es nicht, aber wir werden niemals wieder diese Gelegenheit haben, wenn wir uns jetzt nicht nach vorn bewegen.

Sein Stellvertreter, Tyler Lokepa Gomes, erklärt, dass der Gesetzesentwurf eine Chance sei, den Hawaiianern ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit wieder zurückzugeben.

Auch die Kritik einiger Glücksspielgegner, dass das Glücksspiel in der Hawaiianischen Kultur keinen Platz habe, wehrte er ab. In der Tat hätten die Hawaiianer seit jeher Freude an Glücks- und Geschicklichkeitsspielen gefunden, so Gomes.

Ein Casino inmitten der Immobilienkrise?

Große Bedenken hätten Medienberichten zufolge auch die Anwohner der Insel. Bereits Anfang letzter Woche sei es zu Protesten gegen einen möglichen Casino-Bau gekommen. Das Hauptanliegen der Demonstrierenden habe gelautet „Wir brauchen kein Casino, wir brauchen Wohnraum“.

Die Behörden von Hawaii versuchen seit Jahrzehnten, einer fortdauernden Immobilienkrise Herr zu werden. Laut dem Department of Hawaiian Homelands befinden sich fast 30.000 Ureinwohner der Inseln auf den Wartelisten für neue Unterkünfte in den für die Ureinwohner reservierten Gebieten. Politiker beklagen den mangelnden Fortschritt. Mit dem derzeitigen Tempo würde es 100 Jahre dauern, bis alle sich auf den Listen befindenden Menschen eine Unterkunft bekämen, hieß es in einem 2019 veröffentlichten Artikel von Hawaii Business.

Laut Gomes jedoch könne das Casino genau bei diesem Problem helfen. So sei damit zu rechnen, dass dadurch zusätzliche 30 Mio. USD pro Jahr generiert werden könnten. Diese wiederum könnten direkt in den Bau neuer Häuser für Hawaiianer fließen.