Spanien: Branche begrüßt Änderungen zur Glücksspiel­werbung

Posted on: 12/04/2024, 08:34h. 

Last updated on: 12/04/2024, 08:34h.

In Spanien hat die Glücksspielbranche das jüngste Urteil des Obersten Gerichtshof zur Regulierung der Glücksspielwerbung begrüßt. Die teilweise Aufhebung des Werbeverbots sei eine positive Nachricht für den Online-Glücksspielsektor, betonte in dieser Woche der Verband Jdigital.

PC, Glücksspiel, Jdigital
In Spanien ging der Online-Glücksspielverband Jdigital gerichtlich gegen die Beschränkung der Glücksspielwerbung vor. (Bild: Casino.org/Jdigital)

Das Urteil, so der Online-Glücksspielverband in einem Statement [Seite auf Spanisch], sei ein Beweis für die übermäßigen Beschränkungen, die der Branche auferlegt worden seien.

Der Oberste Gerichtshof erklärte in seinem Urteil mehrere Maßnahmen für nichtig, die die spanische Regierung mit dem Königlichen Dekret 958/2020 Ende des Jahres 2020 erlassen hatte. Einer der bedeutendsten Punkte war dabei die Aufhebung des Artikels 13. Dieser legte ein Verbot der Werbung für Neukunden fest. Damit dürfen Online-Glücksspielbetreiber nun auch wieder Werbeangebote an Spieler richten, deren Kundenkonto weniger als 30 Tage alt ist.

Schutzmaßnahmen bleiben in Spanien weiter bestehen

Wie der Online-Glücksspielverband Jdigital erklärte, entspreche das Urteil keiner generellen Aufhebung der von der Regierung festgelegten Schutzmaßnahmen. Viele der Maßnahmen haben in Spanien weiter Bestand, unter anderem, weil sie in anderen Gesetzen geregelt sind. Dazu gehört beispielsweise die Beschränkung der Glücksspielwerbung auf die Zeit zwischen 1:00 Uhr und 5:00 Uhr.

Jdigital betonte zudem:

Abgesehen von dem begrenzten Geltungsbereich der aufgehobenen Artikel sind wir vonseiten der Branche sensibel für soziale Belange und setzen uns für einen garantierten Rahmen ein, der unsere Mitglieder zur Besonnenheit bei der Anpassung ihrer Werbeaktivitäten verpflichtet, um das Engagement des Sektors für den Schutz der Verbraucher und der am stärksten gefährdeten Zielgruppen zu verstärken.

In diesem Sinne bekräftige der Verband seinen Wunsch, mit der Regulierungsbehörde in den Dialog zu treten. Ziel sei es, unter Berücksichtigung des aktuellen Urteils gemeinsam einen angemessenen Regulierungsrahmen zu erarbeiten.

Der Branchenverband hoffe, dass die Regierung während der aktuellen Legislaturperiode die Forderungen des Sektors aufgreife und einen öffentlich-privaten Dialog fördere. Während der Amtszeit des vorherigen Verbraucherschutzministers Alberto Garzón hatte die Glücksspielbranche immer wieder kritisiert, dass dieser Kampagnen gegen einen gut regulierten und legalen Markt führe.

Nun wolle Jdigital der Regierung sein Wissen für die Entwicklung angemessener Gesetze zur Verfügung stellen. Gemeinsames Ziel sei das verantwortungsvolle Glücksspiel.

Ob es zu einem derartigen Dialog kommen wird und welche Pläne das zuständige Verbraucherschutzministerium für die Regulierung des Glücksspiels und der Glücksspielwerbung aktuell vorsieht, ist derweil nicht bekannt. Eine entsprechende Erklärung vonseiten des Ministeriums steht noch aus.