Viele Schweden können legales und illegales Glücks­spiel nicht trennen

Posted on: 25/04/2025, 02:08h. 

Last updated on: 24/04/2025, 06:12h.

  • In Schweden haben viele Spieler Probleme bei der Unterscheidung zwischen legalem und illegalem Glücksspiel.
  • Einer Spelinspektionen-Studie zufolge tritt dies bei 72 % der Befragten auf.
  • Das könnte ein Grund für die relativ niedrige Kanalisierungsrate im Land sein.

Viele Spieler kennen den Unterschied zwischen legalem und illegalem Glücksspiel in Schweden nicht. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die im Auftrag der Glücksspielbehörde Spelinspektionen durchgeführt wurde.

Schwedische Fahne am Hafen
Die Kanalisierung ist in Schweden niedrig (Bild: Pixabay/chiprida)

Demnach gaben 72 % an, nicht zu wissen, worin der Unterschied zwischen beiden Angeboten liege. Dies könnte eine Begründung dafür sein, warum die Kanalisierungsrate in Schweden seit Jahren vergleichsweise niedrig ist.

Allerdings scheinen schwedische Spieler durchaus gewillt, das legale Angebot zu nuten. Demnach erklärten 42 %, dass der Besitz einer Glücksspiellizenz für sie bei der Wahl eines Anbieters von hoher Bedeutung ist.

Im Vorjahr hatte dieser Anteil nur bei 28 % gelegen. Im Umkehrschluss zeigt diese Aussage jedoch, dass die Mehrheit der Befragten dem Vorhandensein einer Genehmigung nur geringe Priorität einräumt.

Noch geringer scheint die Ausprägung zum legalen Glücksspiel bei der jüngeren Generation zu sein. Bei den 18- und 19-Jährigen ermittelte die Glücksspielbehörde nur einen Wert von 27 % bei der Frage nach der bevorzugten Wahl lizenzierter Betreiber. Bei den über 65-Jährigen hingegen spielt die Frage der Legalität mit 53 % eine deutlich wichtigere Rolle.

Die geringe Akzeptanz kann damit zusammenhängen, dass schwedischen Spielern die Vorteile des regulierten Marktes offensichtlich nicht geläufig sind. So sagten nur 47 %, dass die Wahl eines lizenzierten Betreibers gut für Spieler sei.

Stärkung von legalem Glücksspiel in Schweden gefordert

Die Befürworter des legalen Spiels begründeten dies mit ihrem Misstrauen in den Schwarzmarkt. Dabei stand die Angst vor nicht funktionierenden Auszahlungen und Skepsis in Bezug auf den Datenschutz an erster Stelle.

Dazu betonen die Spieler das größere Risiko des Problemspiels beim illegalen Angebot. Im Gegensatz zu lizenzierten Betreibern wie Svenska Spel verfügen diese nicht über Schutzmaßnahmen wie Einzahlungs- oder Zeitlimits.

Die Probleme des lizenzierten Sektors werden am Beispiel Svenska Spel deutlich. Aus den am Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen geht hervor, dass der Glücksspielbetreiber gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzminus von 4 % zu verkraften hat.

Die Schwierigkeiten bei der Unterscheidung von legalem und illegalem Glücksspiel in Schweden nahm der Branchenverband BOS zum Anlass, eine Stärkung des lizenzierten Sektors zu fordern.

BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt erklärte gegenüber Medien, dass die Vorzüge des legalen Spiels besser kommuniziert werden müssten. Dies könne auch dazu beitragen, die niedrige Kanalisierung im Land zu steigern.