Gamble­Aware sieht Spie­ler­schutz-Risi­ken beim Off­line- und On­line-Glücks­spiel

Posted on: 23/01/2025, 07:49h. 

Last updated on: 23/01/2025, 07:49h.

Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware warnt vor den Gefahren beim terrestrischen und Online-Glücksspiel. Nach Herausgabe eines neuen Berichts [Seite auf Englisch] sehen die Spielerschützer die größten Risiken bei Online-Slots sowie bei den Spiel- und Wettterminals stationärer Buchmacher.

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Die Organisation sieht erhebliche Spielerschutz-Risiken (Bilder: GambleAware)

Die von GambleAware in Auftrag gegebene Studie zeigt die mit verschiedenen Arten von Glücksspiel verbundenen Risiken für den Spielerschutz auf. Eine besondere Gefahr geht dabei von landgestützten und Online-Spielautomaten aus.

Demnach haben Nutzer von Online-Casinos das vierfache Risiko eines problematischen Spielverhaltens als der Durchschnitt der Spieler. Bei terrestrischen elektronischen Spielautomaten liegt dieses Risiko sogar zehnmal so hoch.

GambleAware-CEO Zoë Osmond erklärte:

Keine Form des Glücksspiels ist völlig risikolos. Diese neue Studie zeigt jedoch, dass es einige besondere Arten des Glücksspiels gibt, die zu einem erhöhten Risiko von Glücksspielschäden führen können, die sich verheerend auf das Leben, die Finanzen, die Karriere und die Beziehungen der Menschen auswirken können.

Für einen besseren Schutz müsse es mehr Beschränkungen in Bezug auf Verfügbarkeit und Gestaltung elektronischer Glücksspielautomaten geben. Deren Anzahl müsse verringert und es zu Begrenzungen der Einsätze und Spielzeiten geben.

Beim Online-Glücksspiel gelte es ebenfalls um ein verantwortungsvolles Design der Slots. Dazu müssten die Systeme zur Erkennung von Risikospielern laufend weiterentwickelt und verbessert werden.

Risiken von Lotterien und Lootboxen

Ebenfalls kritisch beleuchtet werden die Auswirkungen von Lotterien auf Problemspieler. GambleAware zufolge haben die Ziehungen der National Lottery eine große Reichweite in Regionen, die überproportional von Glücksspielproblemen betroffen sind.

Demnach nutzen 600.000 Menschen mit problematischem Glücksspiel die Ziehungen der Lotterie. Weitere 500.000 Problemspieler setzen auf Rubbellose.

Für Minderjährige sieht GambleAware eines der größten Risiken bei Lootboxen. Die Untersuchung habe ergeben, dass bei 50 % der Personen, die Lootboxen in Computerspielen nutzen, die Wahrscheinlichkeit eines problematischen Glücksspiels signifikant höher sei. Erschwerend komme bei den Beutekisten die große Zugänglichkeit, ihr immersiver Charakter und der Vermischung von Spiel- und Glücksspielfeatures hinzu Aus diesem Grund empfehlen die Spielerschützer, die Nutzung von Lootboxen durch Jugendliche unter 18 Jahren einzuschränken.

In ihrem Bericht empfehlen die Spielerschützer, dass Hilfsangebote besser kenntlich gemacht werden sollen. Auf diese Weise könnte beispielsweise Lottospielern geholfen werden, die möglicherweise von Glücksspielproblemen betroffen seien.

Insgesamt stellen die Ergebnisse der Studie den von der Regierung geplanten Neuerungen beim Glücksspielgesetz ein schwaches Zeugnis aus. Laut GambleAware sei es fraglich, ob die geplanten Änderungen ausreichen, den Gefahren erfolgreich zu begegnen. Ob und inwieweit es zu Änderungen bei der Glücksspielregulierung kommt, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen.