Apple in den USA wegen Glücksspiel-Apps verklagt
Veröffentlicht am: 27. Januar 2021, 09:42 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 27. Januar 2021, 10:39 Uhr.
Der Apple-Konzern muss sich wegen des Vertriebs von Glücksspiel-Apps in seinem App-Store vor Gericht verantworten. Einem Bericht des Branchenmagazins Apple Insider [Seite auf Englisch] zufolge werfen zwei Kläger aus Kalifornien dem Unternehmen vor, sich an den illegalen Angeboten zu bereichern.

Als Begründung führen Donald Nelson und Cheree Bibbs an, dass Apple an den Glücksspiel-Apps verdiene, indem es einen Anteil der Einnahmen aus den In-App-Käufen für sich behalte. Auf diese Weise habe es an den beiden Klägern gut verdient, die nach eigenen Angaben 15.000 USD für virtuelle Casino-Chips ausgegeben hätten.
In der Klage heiße es:
Das Ergebnis (und die Absicht) dieser gefährlichen Partnerschaft ist, dass Verbraucher von Social-Casino-Apps abhängig werden und ihre Kreditkarten mit Einkäufen in Höhe von Zehntausenden oder sogar Hunderttausenden von Dollar voll ausschöpfen.
Apples Angebot sei vergleichbar mit den in Kalifornien verbotenen Spielautomaten. Der einzige Unterschied sei, dass Apple bis zu 30 % des Umsatzes, und damit sehr viel mehr als reguläre Glücksspielanbieter, als Provision für sich abzweige.
Von der Zivilklage versprächen sich Nelson und Bibbs ihren Anwälten zufolge die gerichtliche Bestätigung, dass Apples Verhalten ungesetzlich sei. Dazu verlangten sie die Rückerstattung sämtlicher Verluste, die sie durch die illegalen Angebote erlitten hätten.
Bereits zuvor Klagen gegen Glücksspiel-Apps
Für das wertvollste Unternehmen der Welt ist dies nicht der erste Ärger, den es sich mit Glücksspiel-Apps eingehandelt hat. Bereits in der Vergangenheit kam es zu Streitigkeiten vor Gericht.
So reichte im Oktober 2020 eine Frau aus dem US-Bundesstaat Connecticut eine Klage gegen den Konzern ein. Klägerin Karen Workman begründete ihren Schritt damit, dass Apple für ihre Spielsucht verantwortlich sei.
Aufgrund der Proteste hat Apple vor Jahren damit begonnen, Glücksspiel-Apps aus seinem Store zu verbannen. Seit dem Jahr 2018 hat das Hightech-Unternehmen Tausende Glücksspiel-Apps gesperrt.
Workman erklärte, dass sie aufgrund der zahlreichen Glücksspiel-Games im App-Store mit dem Spielen begonnen habe. 2017 habe sie den Titel “Jackpot-Maria” geladen und innerhalb von sechs Monaten über 3.000 US-Dollar verloren.
Zwar sei es bei dem beanstandeten Spiel nicht um Echtgeld-Einsätze gegangen. Sie habe allerdings viel Geld für In-App-Käufe ausgegeben, die ihr Anwalt mit illegalem Glücksspiel gleichsetzte. Ob die Gerichte diesem Argument oder denen der neuen Kläger folgen werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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