Liechtenstein: Verband warnt vor weiteren Casino-Schließungen
Posted on: 03/02/2025, 06:55h.
Last updated on: 03/02/2025, 06:58h.
In der vergangenen Woche stellte die Spielstätte in Eschen ihren Betrieb ein. Dies könnte nach Ansicht des Casino-Verbands von Liechtenstein nur die erste einer Reihe von befürchteten Casino-Schließungen im Fürstentum sein.

Auslöser der Warnung ist das Casino in Eschen, welches am 29. Januar 2025 seinen Betrieb offiziell eingestellt und die Schließung bestätigt hat. Als entscheidenden Grund für die Geschäftsaufgabe nennt der Betreiber den mit der Schweiz vereinbarten Austausch von Sperrlisten.
Diese seit am 7. Januar in Kraft getretene Regel untersagt es Spielern, die sich in der Schweiz für den Casino-Besuch gesperrt haben, den Besuch einer landbasierten Spielstätte im benachbarten Liechtenstein.
Bereits wenige Tage nach Beginn des Abkommens berichteten die Liechtensteiner Casinos von massiven Umsatzeinbrüchen. Demnach sanken bei einigen Anbietern die Erlöse um bis zu 85 %, nachdem gesperrte Schweizer Spieler ihre Etablissements nicht mehr betreten dürfen.
Aufgrund des deutlichen Negativtrends habe der Eigentümer des Casinos in Eschen Medienberichten zufolge keine finanzielle Zukunft mehr für einen Weiterbetrieb gesehen. Aus diesem Grund habe das Unternehmen Konkurs beantragt, nachdem Verhandlungen mit potenziellen Investoren gescheitert seien.
Weitere Schließungen in Kürze?
Für den Casino-Verband Liechtenstein ist das Aus des Betriebs in Eschen nicht auch das Ende der Casino-Schließungen im Land. Stattdessen dürften weitere Unternehmen dem Beispiel folgen, so die Befürchtung.
Um den Niedergang zu stoppen, sei ein schnelles Handeln der Regierung erforderlich. Diese wolle jedoch noch bis zu den ersten Quartalszahlen des Jahres warten, ehe mögliche Anpassungen in Erwägung gezogen werden.
Dies könnte für die Branche zu spät sein, denn der Verband warnt:
Wenn von Seiten der Politik keine raschen Reaktionen folgen, darf man sich nicht darüber wundern, wenn am Schluss von der Branche nichts mehr übrig bleibt. Was das für die Glaubwürdigkeit und Attraktivität des Investitionsstandortes und die damit verbundene Rechtssicherheit bedeutet, kann jeder für sich selbst entscheiden.
Nun seien nicht nur 400 Arbeitsplätze, sondern auch hohe Steuereinnahmen in Gefahr. Diese lagen zuletzt bei rund 50 Mio. CHF im Jahr.
Darüber hinaus könnten auch zahlreiche Sportarten und -veranstaltungen im Fürstentum gefährdet sein. Nach Auskunft des Casino-Verbands liegen die Sponsoring-Gelder der Branche im sechs- bis siebenstelligen Bereich.
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