Umfrage zeigt klare Ab­leh­nung gegen­über Casino-Re­sorts in Thailand

Posted on: 24/06/2025, 04:30h. 

Last updated on: 24/06/2025, 08:26h.

  • 56,7 % der Bevölkerung in Thailand lehnt Casino-Resorts grundsätzlich ab.
  • 78,2 % bleiben dagegen, selbst wenn Einnahmen öffentlichen Zwecken dienen.
  • Mehrheit fordert ein nationales Referendum zur endgültigen Entscheidung.

Laut einer Umfrage spricht sich über die Hälfte der Bevölkerung in Thailand gegen Casino-Resorts aus. Auch Versprechen über Einnahmen für öffentliche Zwecke ändern wenig an der ablehnenden Haltung.

Straßenschild in Thailand
Laut Umfrage spricht Bevölkerung gegen Casino-Resorts in Thailand (Bild: Unsplash/Markus Winkler)

In Thailand stößt der Plan zur Einführung von Casino-Resorts auf anhaltende Ablehnung. Zwischen dem 16. und 18. Juni 2025 wurde eine landesweite Umfrage des National Institute of Development Administration (NIDA) durchgeführt. 56,7 % der Befragten lehnen sowohl Unterhaltungszentren als auch Spielbanken grundsätzlich ab. Nur 24,1 % sprechen sich klar für beides aus. Weitere 8,8 % befürworten reine Entertainment-Komplexe ohne Glücksspiel.

Auch staatliche Beihilfen skeptisch betrachtet

Besonders deutlich zeigt sich die Ablehnung, wenn es um die staatlichen Argumente für das Projekt geht. Selbst wenn die Einnahmen für Bildung, soziale Programme oder Infrastruktur verwendet würden, bleibt die Skepsis bestehen. 78,2 % der Befragten bleiben dagegen.

Im Gegensatz zur ablehnenden Haltung in der Umfrage deutet die Praxis auf eine andere Wirklichkeit hin. Da Glücksspiel in Thailand illegal ist, reisen viele Thailänder in die Grenzregionen Kambodschas.

Rund 80 % der Gäste in den dortigen Casino-Resorts, etwa in Poipet oder O Smach, stammen aus Thailand. Der aktuelle Grenzstreit hat das Problem erneut sichtbar gemacht. Laut dem Centre for Gambling Problem Studies werden diese Casinos mutmaßlich auch zur Geldwäsche durch einflussreiche thailändische Eliten genutzt. Die thailändische Regierung hat als Reaktion Zugangsbeschränkungen verhängt, Grenzöffnungszeiten verkürzt und den Druck auf illegale Netzwerke erhöht.

Die Regierung hat mehrfach betont, dass kein staatliches Budget in die Finanzierung fließen soll. Laut Prognosen liegen die Einnahmen zwischen 12 und 39 Milliarden Baht pro Jahr (rund 326 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar). Dennoch würden laut Umfrage 84,15 % der Projektgegner ihre Meinung nicht ändern.

Ruf nach Volksentscheid

Nicht nur inhaltlich, auch politisch bleibt das Vorhaben umstritten. Viele bezweifeln, dass die geplante Gesetzesinitiative im Parlament durchkommt. 37,1 % der Befragten erwarten, dass das Vorhaben nach der ersten Lesung scheitert. 27,5 % glauben an eine Verzögerung, nur knapp 20 % rechnen mit einer Verabschiedung.

61,6 % der Teilnehmer sprechen sich inzwischen für ein nationales Referendum aus. Die Mehrheit der Bevölkerung will selbst darüber entscheiden, ob legale Casinobetriebe in Thailand künftig Teil größerer Unterhaltungsprojekte werden sollen.

Während sich die Mehrheit der Thailänder für ein nationales Referendum zur Legalisierung von Casinoprojekten ausspricht, zeigt der Grenzkonflikt mit Kambodscha eine andere Realität. Ohne direkte Beteiligung der Bürger wird das Thema wohl kaum zu lösen sein.