Streiks abgewendet: Neue Tarif­abschlüsse in Las Vegas-Casinos

Posted on: 23/11/2023, 05:51h. 

Last updated on: 23/11/2023, 05:51h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

In den Casinos von Las Vegas ist die Gefahr eines Arbeitskampfes beigelegt worden. In den vergangenen Tagen gaben mehrere Glücksspielkonzerne den Abschluss neuer Tarifverträge bekannt, sodass die Gewerkschaften die Androhung von Streiks zurückzogen.

Las Vegas
Streiks hätten die Casinos in Las Vegas lahmlegen können (Bild: Pixabay/Marco Fenner)

Einen vorläufigen Abschluss fanden die Tarifverhandlungen am Mittwoch durch die Einigung bei Wynn Resorts. Die Gewerkschaften stimmten dem Vertragswerk zu, welches dem Personal eine sofortige Gehalterhöhung von 10 % beschert. Bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2028 könnten sich die Gehälter um insgesamt bis zu einem Drittel erhöhen.

Entsprechend enthusiastisch zeigte sich eine von der Gewerkschaft zitierte Angestellte des Wynn-Casinos. Diese erklärte:

Dieser Vertrag ist unglaublich, und ich bin so froh, dass wir ihn gewonnen haben!

Die Einigung zwischen Wynn und seinen 5.000 Beschäftigten erfolgt nur wenige Tage, nachdem auch bei zwei anderen Casino-Betreibern neue Tarifabschlüsse verkündet wurden.

Neue Verträge auch bei Caesars und MGM

Den Anfang machte Caesars Entertainment, wo die Gewerkschaften Anfang der Woche den „besten Tarifvertrag aller Zeiten“ feierten. Dieser beinhaltet für die mehr als 10.000 Angestellten Gehaltserhöhungen von bis zu 32 % bis zum Ende der fünfjährigen Laufzeit. Nicht zuletzt deshalb dürfte der Vertrag laut Gewerkschaft mit einer überwältigenden Mehrheit von über 99 % angenommen worden sein.

Ähnliche Zustimmungsraten erreichte der neue Tarifvertrag bei MGM Resorts. Wie bei Wettbewerber Caesars sieht der ebenfalls über fünf Jahre gehende Kontrakt erhebliche Steigerungen bei den Einkommen der rund 25.000 Angestellten vor.

Nicht überall verliefen die Tarifverhandlungen so erfolgreich wie in Las Vegas. Wie schwierig sich diese gestalten können, zeigt sich derzeit in Detroit. Dort lehnten die Beschäftigten der Casinos von MGM einen Vorschlag des Glücksspielkonzerns ab. Der Kontrakt sah unter anderem eine sofortige Gehaltserhöhung von 18 % vor. Trotzdem stimmten rund 2.100 Gewerkschaftsmitglieder des Hollywood und des MotorCity Casinos dagegen. Sie fordern neue Verhandlungen und beendeten als Zeichen ihres Entgegenkommens einen 34-tägigen Streik.

Die zumindest für die Beschäftigten lukrativen Vertragsabschlüsse ereigneten sich rund um das weltweit mit Spannung beachtete Comeback der Formel 1 in Las Vegas. Finanzanalysten gehen davon aus, dass drohende Streiks die Betreiber der Las-Vegas-Casinos zur erhöhten Verhandlungsbereitschaft bewegt haben könnten.

Eine heftige Auseinandersetzung mit der Belegschaft wäre für die Konzerne MGM Resorts, Caesars Entertainment und Wynn Resorts einem Gesichtsverlust gleichgekommen, so die Einschätzung. Tatsächlich dürfte das Rennen von Streiks überschattet worden sein, wenn die 18 Casinos der Betreiber während des Rennspektakels geschlossen gewesen wären.