Südkorea: Ille­gale On­line-Glücks­spiel-Bande er­wirt­schaf­tete 335 Mio. Euro

Posted on: 20/06/2025, 04:59h. 

Last updated on: 19/06/2025, 03:07h.

  • In Südkorea haben die Behörden eine illegale Online-Glücksspiel-Bande ausgehoben.
  • Die Gruppe soll in den letzten fünf Jahren über 530 Mrd. Won generiert haben.
  • Nach Polizeiangaben erzielte sie dabei Gewinne in zweistelliger Millionenhöhe.

Wenn es um verbotene Glücksspielaktivitäten im Internet geht, greifen die Ermittlungsbehörden des asiatischen Landes hart durch. Dies bekamen auch die Mitglieder einer illegalen Online-Glücksspiel-Bande zu spüren, die die Polizei von Südkorea in dieser Woche hochgehen ließ.

Screenshot Online-Casino
Die Bande betrieb diverse Online-Casinos (Screenshot: Polizei Südkorea)

Wie groß das Ausmaß des illegalen Glücksspiels ist, zeigt sich an den geschätzten Umsatzzahlen. Demnach erwirtschaftete die Bande in den vergangenen fünf Jahren 530 Mrd. Won (335 Mio. Euro).

Ein einträgliches Geschäft, wie sich laut Polizei herausstellte. Seit Juni 2019 soll die Gruppe mindestens 27 Mrd. Won an illegalen Gewinnen eingestrichen haben.

Der Glücksspielring betrieb nach Polizeiangaben mehrere nicht lizenzierte Online-Casinos. Dabei beschränkten sich die Kriminellen nicht auf Online-Slots. Darüber hinaus boten sie eigene Online-Tische an, an denen die Dealer diverse klassische Casino-Spiele durchführten. Hinzukam ein breitgefächertes Angebot an Sportwetten. Hier boten die Betreiber sogar Live-Wetten während illegal gestreamter Wettkämpfe und Matches.

Bei den Razzien identifizierten die Beamten insgesamt 32 Personen. Von denen blieben 13 aufgrund der Schwere der ihnen zur Last gelegten Delikte vorläufig in Haft.

Die illegale Online-Glücksspiel-Bande operierte nicht nur in Südkorea. Außerdem soll sie ihre Online-Casinos und -Sportwetten auf den Philippinen, in Kambodscha und Vietnam vermarktet haben

Langjährige Ermittlungsarbeit

Dem Schlag vorausgegangenen waren langjährige Ermittlungen. Bereits 2023 soll die Online-Glücksspiel-Bande in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden von Südkorea geraten sein.

Auch in Thailand gingen die Behörden in den vergangenen Tagen gegen Kriminalität rund um illegales Glücksspiel vor. Dabei führten sie im Touristenort Pattaya eine großangelegte Razzia durch. Ziel war ein Hauskomplex, in dem rund 50 Verdächtige verhaftet wurden. Diese sind nach Angaben der Behörden in Callcenter-Betrug, Geldwäsche und den Betrieb eines illegalen Casinos verwickelt. Vor Ort fanden die Ermittler diverse Spielutensilien und Bargeld. Allein für die Glücksspieldelikte drohen den Personen mehrere Jahre Haft.

Auslöser der langwierigen Überwachung war ein anonymer Tipp. Diesem zufolge stellten die Organisatoren des Glücksspielrings Minderjährige als Teilzeithelfer ein. Deren Aufgabe bestand darin, potenzielle Spieler mit Werbebotschaften für die nicht lizenzierten Online-Casinos zu ködern.

Die Kommunikation verlief dabei über verschlüsselte Dienste wie Telegram. Weitere Mitarbeiter der professionell strukturierten Gruppierung kümmerten sich um die Kundenbetreuung und technische Organisation der Websites.