Nach Trump-Erlass: Stoppen US-Casino-Betreiber in Macau ihre Investitionen?

Posted on: 25/02/2025, 06:06h. 

Last updated on: 24/02/2025, 04:14h.

  • Casino-Betreiber aus den USA könnten in Macau schon bald sehr viel weniger Investitionen tätigen.
  • US-Präsident Trump erließ Investitionsbeschränkungen für eine Reihe von Regionen, wozu auch Macau gehört.
  • Trump-Förderer Sands wäre von einem Verbot ebenfalls direkt betroffen.

In Macau könnten die Casino-Investitionen einer Reihe von Lizenznehmern bald stark zurückgehen. Grund dafür ist ein Memorandum des US-Präsidenten Trump. Dieses sieht Investitionsbeschränkungen gegen feindselige „ausländische Kontrahenten“ für Unternehmen vor.

Macau bei Nacht
Drei US-Betreiber sind in Macau aktiv (Bild: Flickr/lwtt93, CC BY 2.0 Deed)

Zu den genannten Ländern gehören klassische Gegner der USA wie Kuba, Iran, Nordkorea, Russland und Venezuela. Darüber hinaus hat Trump China sowie seine Sonderverwaltungsregionen in Hongkong und Macau auf die Liste setzen lassen.

In dem Dekret fordert der Präsident den Ausschuss für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) auf, die Investitionsbeschränkungen zu verhängen. Der Ausschuss wurde angewiesen, mit rechtlichen Mitteln Investitionen von mit China verbundenen Personen oder Unternehmen in den USA einzuschränken. Darüber hinaus sind neue Vorschriften geplant, die Investitionen von US-Unternehmen in bestimmte Bereiche in den Ländern verhindern sollen.

In einer Stellungnahme äußerte sich die chinesische Regierung erbost. Das Handelsministerium erklärte, dass das Vorgehen der USA diskriminierend und marktunüblich sei. Die Regierung werde die US-Seite genau beobachten und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um „seine legitimen Rechte und Interessen zu verteidigen“, so die unverhohlene Drohung des Ministeriums.

Auch drei US-Casino-Betreiber betroffen

Von dem Dekret wären auch einige der größten Glücksspielkonzerne der USA betroffen. So unterhalten MGM Resorts, Wynn Resorts und die Sands Group über Tochtergesellschaften große Anteile an dem Glücksspielmarkt von Macau. Die Casino-Unternehmen dürften deshalb ihre Investitionen in Macau zumindest teilweise infrage gestellt sehen.

Besonders pikant an dem Investitionsstopp dürfte das Engagement des Sands-Konzerns in Macau sein. Der US-Glücksspielkonzern wird von der Milliardärin Miriam Adelson kontrolliert.

Die Erbin des Vermögens von Casino-Tycoon Sheldon Adelson besitzt über die Hälfte der Anteile an Sands. Sie ist als eine der größten Förderinnen des neuen US-Präsidenten bekannt und unterstützte dessen Wahlkampf mit Spenden in Millionenhöhe.

Beobachter könnten Trumps Maßnahme deshalb als Affront gegen seine finanzkräftige und einflussreiche Gönnerin deuten. Die Sands Group oder Sands China nahmen zu den Neuigkeiten bisher nicht Stellung.

Sollte das Investitionsverbot in Macau jedoch umfassend umgesetzt werden, könnten die Casino-Betreiber ihre künftigen Pläne neu überdenken. Gut möglich, dass sie ihre Gelder deshalb in die prosperierenden oder neuen Märkte in Singapur (Sands), den Emiraten (Wynn) oder Japan (MGM) umlenken könnten.