Geschickter Kartenspieler betrügt Washington Casino um knappe 40.000 USD

Posted on: 20/09/2019, 09:54h. 

Last updated on: 20/09/2019, 09:54h.

Die US-amerikanische Lokalzeitung Heraldnet berichtete am Mittwoch über einen kuriosen Casino-Betrug, den ein 51-jähriger Mann im Crazy Moose Casino Mountlake Terrace in Snohomish County, Washington, verübt habe.

Casino Spielkarten Tisch Dealer
Betrüger vertauschte heimlich Spielkarten (Bild: Pixabay)

Der Mann habe in geübten und geschickten Handbewegungen Spielkarten ausgetauscht und so bei jedem Casinobesucht zwischen 1.000 und 4.000 USD Gewinn einkassiert. Nach Monaten der polizeilichen Untersuchungen wird er sich am 30. September vor dem Oberlandesgericht Snohomish verantworten müssen.

Ein erfolgreicher Wiederholungstäter

So lange wie es das Glücksspiel gibt, so gibt es auch jene, die ihrem Glück mit ein wenig Trickserei auf die Sprünge helfen wollen. Während niemand wissen kann, wie viele Glücksspiel-Betrugsfälle für immer unentdeckt bleiben, erstaunen die von Ermittlern aufgedeckten Fälle umso mehr.

Ein kurioser Fall aus dem US-Bundesstaat Washington brachte nun einen 51-jährigen Amerikaner in die Schlagzeilen.

Der Mann habe im Dezember 2018 und Januar 2019 an insgesamt 38 Tagen das Crazy Moose Casino Mountlake Terrace in Snohomish County, Washington aufgesucht und bei verschiedenen Dealern das Kartenspiel High Card Flush gespielt.

High Card Flush ist ein mit dem Poker verwandtes Spiel, bei welchem der Spieler einen Flush, also eine aufsteigende Kartenfolge, von mindestens drei Karten benötigt, um zu gewinnen. Der Flush des Spielers muss dabei einen höheren Wert erreichen als der des Dealers, sofern auch dieser einen Flush aufdeckt. Das Spiel gilt als leicht erlernbares Einstiegsspiel für Poker-Interessierte und wird heute in vielen Casinos weltweit angeboten.

Das Casino wurde aufgrund der vielen Gewinne des Spielers nach einigen Wochen argwöhnisch und schaltete die zuständige Glücksspielbehörde, die Washington State Gambling Commission [Seite auf Englisch], ein.

Daraufhin wurden sämtliche Aufzeichnungen der Überwachungskameras des Casinos überprüft. Dies führte zur Entlarvung des Betrügers.

Den ersten Betrug am Casino habe der Mann am 9. Dezember 2018 begangen. Dabei habe er bei vier verschiedenen Einsätzen insgesamt 1.415 USD ergaunert.  An sechs weiteren Tagen im Dezember habe er nach demselben Muster erneut Tausende von Dollar einkassiert.

Am 8. Januar 2019 schien der Mann sein Geschick auf die Probe stellen zu wollen. An nur einem Abend habe er elfmal getrickst und in drei Gewinnen insgesamt 10.065 USD erzielt. Insgesamt gelang es ihm mit seinen Tricks, einen Gewinn von 38.335 USD zu erzielen.

Wie funktionierte sein Kartentrick?

Die Videoüberwachungen des Casinos zeigen auf, dass der Betrüger sehr bedacht und vorsichtig vorging und seine Spiele sehr genau plante. Er habe bei jedem Dealer jedes Mal jeweils drei verschiedene Hände gespielt.

Dann habe er den Wert des mittleren Blattes geprüft und anschließend unbemerkt auch die anderen auf dem Tisch liegenden Karten geprüft, um abzuschätzen, ob diese seine Hand stärken könnten.

Habe er dabei gewinnbringende Karten erspäht, habe er diese in einer geschickten Handbewegung ausgetauscht. Den Dealern sei der Betrug das aufgrund seiner Schnelligkeit und gezielter Ablenkung nicht aufgefallen.

Heather Songer von der Washington State Gambling Commission sagte nach Abschluss der Ermittlungen:

Er war jedoch sehr vorsichtig. Wir haben alles analysiert und er scheint nie öfter als ca. zweimal pro Nacht zum selben Dealer gegangen zu sein. Casinos sind ein beliebtes Ziel. Es werden große Geldbeträge umgesetzt und das ist eine große Versuchung. Leider beobachten wir häufig, wie Menschen Karten vertauschen oder andere Tricks einsetzen, aber sie werden fast immer erwischt.

Der Mann, der bis Dato nicht vorbestraft gewesen sei, werde nun des Raubes ersten Grades und des Glücksspiel-Betruges zweiten Grades angeklagt. Eine erste offizielle Anhörung soll am 30. September stattfinden.

Im schlimmsten Fall könnten dem Beschuldigten mehrere Jahre Haft drohen. Wie das zuständige Gericht entscheiden wird, bleibt vorerst abzuwarten.