Sexismus- und Rassismuskritik an der ICE in London
Veröffentlicht am: 5. February 2020, 11:59 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 5. February 2020, 01:35 Uhr.
Mit der ICE findet in London derzeit eine der wichtigsten Messen der Glücksspielbranche statt. Politiker werfen Ausstellern und Organisatoren des Events vor, bei der Ausstattung von Standpersonal und Models vielfach auf sexistische sowie rassistische Stereotypen zurückzugreifen.

So seien Besucher an vielen Ständen und in anderen Messebereichen äußerst freizügig gekleideten, überwiegend weiblichen Hostessen begegnet. Zu den monierten Outfits zählen dabei knappe Lederanzüge, Playboy-Kostüme oder tief ausgeschnittene bayerische Dirndl.
“Unverantwortliches“ Verhalten
Gegenüber der Tageszeitung Daily Mail verurteilten Politiker den Einsatz der dürftig angezogenen Models bei einer Messe, “die die Zukunft der Industrie“ repräsentieren solle, als “schäbig“, “unverantwortlich“ und “aus der Zeit gefallen“.
Die erneute Kritik ist für den Messeveranstalter äußerst peinlich. Schließlich gab es bereits in den vergangenen Jahren oftmals Beschwerden über die knappen Outfits des Messepersonals. Die ICE-Organisatoren von Clarion Events sowie die Aussteller gelobten daraufhin Besserung und versprachen, einen “Kulturwandel“ einläuten zu wollen. Die neue Kritik zeigt, dass die Botschaft bei einer Reihe von Beteiligten noch nicht angekommen zu sein scheint.
Daneben hätten mindestens zwei Aussteller auf rassistische Ansätze bei der Auswahl ihrer Models gesetzt. So seien für die Bewerbung ihrer Online Spielautomaten mit fernöstlichem, beziehungsweise orientalischem Hintergrund lediglich hellhäutige Darsteller verpflichtet worden.
Nicht nur die Glücksspielbranche betroffen
Doch die Veranstalter der ICE sind nicht die einzigen Messeorganisatoren, denen Sexismus vorgeworfen wird: Ob im Automobil-, E-Sport- oder Konsumartikelbereich; vielerorts zeigen sich noch immer freizügig bekleidete Messe-Hostessen an den Ständen, um auf die ausgestellten Produkte aufmerksam zu machen.
Im Jahr 2018 hatte die damalige Vorsitzende der britischen Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission, Sarah Harrison, den Sexismus offen kritisiert:
Die ICE wird charakterisiert von Männern, die bei Repräsentation ihres Unternehmens teure, maßgeschneiderte Anzüge tragen, während von ihren weiblichen Kollegen erwartet wurde, nichts außer einem Badeanzug zu tragen.
Ein wichtiger Grund für diese Gepflogenheit liegt nach Ansicht von Beobachtern an den größtenteils männlichen Besuchern der ICE. Deshalb seien Aussteller versucht, die Gäste mithilfe optischer Reize an ihre Stände zu locken.
An den Machern der ICE liegt es angesichts der erneut aufgeflammten Kritik nun zu zeigen, dass sie es tatsächlich ernst mit dem angekündigten Kulturwandel meinen.
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