Schweden ver­hängt Mil­lio­nen­stra­fen gegen Poli­tik- und Wohl­fahrts­lotterien

Posted on: 28/05/2025, 08:26h. 

Last updated on: 28/05/2025, 08:34h.

  • In Schweden haben die Behörden Politik- und Wohlfahrtslotterien mit Millionenstrafen belegt.
  • Die Geldbußen werden mit Verstößen gegen das Glücksspielgesetz begründet.
  • Insgesamt wurden zwei Wohlfahrtsorganisationen und drei politische Verbände gerügt.

In Schweden hat die Glücksspielbehörde mehrere Politik- und Wohlfahrtslotterien mit Millionenstrafen belegt. Die Spelinspektionen verhängte die diversen Verwarnungen und Strafen unter anderem wegen mangelnder Kontrolle der Glücksspielaktivitäten durch die Betreiber.

In einem Feld tanzende Frau
Karitative Lotterien sind von den Strafen betroffen (Bild: Pixabay/lies_rebelle)

Die Strafen der Behörde richten sich sowohl gegen Parteiverbände als auch karitative Organisationen. Die von diesen organisierten Lotterien verfolgen gemeinnützige Zwecke und sind nicht gewinnorientiert. Aber auch dort gelten die von der Regierung festgelegten Regulierungen zur Durchführung von Lottoziehungen.

Krebshilfen zweifach verwarnt

Bei den karitativen Organisationen richten sich die Sanktionen der Spelinspektionen gegen die Brustkrebsvereinigung und die Prostatakrebsvereinigung. Ihnen wirft die Behörde mangelnde Maßnahmen zur Sicherstellung eines verantwortungsvollen Spiels vor.

Spelinspektionen stört sich insbesondere an den Verkaufsmethoden für die Lose, die den von der Behörde geforderten Maßstäben an den Spielerschutz nicht gerecht wird. So sollen mehrere Personen von der Lotteriegesellschaft Rechnungen für Lose erhalten hatten, die sie gar nicht bestellt hatten. Hinzukommt, dass Verbraucher für Abonnements angemeldet wurden, die sie nicht abgeschlossen hatten.

Wegen der irregulären Verkaufsmethoden und Verstößen gegen die Marketingregeln wurden die beiden karitativen Anbieter gerügt. Doch bei einer schriftlichen Verwarnung beließ es die Spelinspektionen nicht. Darüber hinaus müssen beide karitativen Vereinigungen jeweils 1 Mio. SEK (92.000 Euro) Strafe an den Staat bezahlen.

Sozialdemokraten ebenfalls belangt

Neben den Wohlfahrtslotterien sind die Sozialdemokraten in Schweden ebenfalls von den Millionenstrafen betroffen. Am Montag verkündete die Behörde, gegen die Lotterien der Schwedischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Schwedischen Sozialdemokratischen Jugendverbands und des Schwedische Sozialdemokratische Frauenverbands Verwarnungen und Geldstrafen verhängt zu haben.

Die Strafen gegen die Partei wurden durch Nachforschungen von Medien ausgelöst. Die Ergebnisse hatten zu einem Skandal geführt. Daraufhin stellte die Glücksspielbehörde fest, dass die drei Organisationen gegen diverse gesetzliche Vorschriften verstießen. Auch dabei stehen mangelnder Verbraucherschutz sowie ein übertriebenes Marketing im Mittelpunkt. Zudem sollen aggressive Geschäftsmethoden beim Telefonverkauf der Lottoscheine zum Einsatz gekommen sein.

Aufgrund der vielfältigen Vergehen legte Spelinspektionen die Geldbuße bei den Parteiorganisationen auf insgesamt 3 Mio. SEK fest. Auch die Beteuerung der Politik- und Wohlfahrtslotterien, für den Verkauf externe Dienstleister beauftrag zu haben, hielt die Glücksspielbehörde von Schweden nicht von den Millionenstrafen ab.