Bericht: Niederländische Lotterie bringt illegalen Konkurrenten vor Gericht
Posted on: 21/03/2025, 07:12h.
Last updated on: 20/03/2025, 05:38h.
- Die Lotterie der Niederlande hat Berichten zufolge gegen einen illegalen Konkurrenten Klage eingereicht.
- Die Lotterie wirft dem nicht lizenzierten Betreiber Lalabet mangelnden Spielerschutz vor.
- Sie fordert von dem Unternehmen zudem Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe.
In der Glücksspielbranche ist es normalerweise so, dass staatliche Aufsichtsbehörden gegen nicht lizenzierte Anbieter vorgehen. In den Niederlanden hingegen hat die Nationallotterie laut Zeitungsberichten nun selbst gegen einen illegalen Konkurrenten Klage eingereicht.

Dem Het Financieele Dagblad zufolge brachte die staatlich betriebene Lotterie den Anbieter Lalabet vor Gericht, weil das Unternehmen ohne gültige Lizenz in den Niederlanden operiert. Die Klägerin wirft dem missliebigen Wettbewerber vor, auf Kosten der Lotterie gute Geschäfte zu machen.
Lotterie bemängelt fehlenden Spielerschutz
Das Geld stehe laut Lotterie jedoch nicht im Vordergrund ihrer Klage gegen den illegalen Konkurrenten. Stattdessen führt sie den fehlenden Spielerschutz als Hauptmotiv an.
Lotterie-CEO Arjan Blok erklärte demnach:
Die Spieler sind bei diesen illegalen Anbietern ungeschützt. Sie können weit mehr verlieren, als sie sich leisten können, spielen über längere Zeiträume und müssen ihre Identität nicht nachweisen.
Erschwerend komme hinzu, dass die Schwarzmarktanbieter speziell auf gefährdete Gruppen abzielten. So seien gerade junge Erwachsene für die offerierten Rabattaktionen, VIP-Events und Anreize wie Luxusprodukte empfänglich.
Blok wies darauf hin, dass die Klage gegen Lalabet ein letzter Versuch sei, die Aktivitäten illegaler Glücksspielunternehmen in den Niederlanden einzudämmen. Gegenüber der Nachrichtenagentur ANP pflichtete Block ein Sprecher der niederländischen Lotterie bei. Es sei an der Zeit, den illegalen Betreibern das Handwerk zu legen.
Lalabet ist für die niederländischen Behörden kein Unbekannter. Bereits im vergangenen Jahr war die Glücksspielbehörde gegen den Mutterkonzern Casbit Group NV vorgegangen. Die Kansspelautoriteit warf dem Unternehmen das illegale Angebot von Online-Glücksspiel in den Niederlanden vor. Die Behauptung der Firma, niederländischen Spielern den Zugang zu blockieren, war von der KSA widerlegt worden. Aus diesem Grund verurteilte sie Casbit zur Zahlung von wöchentlich 200.000 Euro, bis der Verstoß behoben ist. Die Höchststrafe hatte die Behörde auf 840.000 Euro festgelegt. Doch auch die hohe Geldstrafe scheint das Unternehmen nicht davon abgehalten zu haben, in den Niederlanden weiterhin Glücksspiel anzubieten.
Obwohl die niederländische Lotterie betont, dass es ihr zuvorderst nicht ums Geld gehe, verbindet sie ihren juristischen Feldzug mit einem handfesten Anspruch. In ihrer Klage fordert sie als Kompensation für die ihr durch Lalabet entstandenen Einnahmeausfälle einen zweistelligen Millionenbetrag.
Konkret gehe es um eine Summe zwischen 15 und 20 Mio. Euro. Diese sei der Lotterie nach eigenen Angaben durch das illegale Angebot des Konkurrenten entgangen. Nun muss sich zeigen, ob sich das Gericht dieser Auffassung anschließt und Lalabet entsprechend verurteilt.
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