Schweden verbietet In­flu­encern Online-Casino-Streams

Posted on: 13/06/2025, 12:06h. 

Last updated on: 13/06/2025, 12:06h.

  • Schweden geht gegen Influencer wegen der Verbreitung illegaler Glücksspielwerbung vor.
  • Spelinspektionen verbot den Online-Streamern die illegale Werbung auf Twitch.
  • Die umstrittenen Streams wurden mittlerweile eingestellt.

Viele europäische Aufsichtsbehörden betrachten Live-Streams, in denen die Angebote von Online-Casinos beworben werden, sehr kritisch. Mittlerweile gehen Behörden offiziell gegen die Streamer vor. Auch in Schweden ermittelte die Spelinspektionen gegen Influencer wegen illegaler Glücksspielwerbung.

Screenshot Online-Casino
Die illegalen Casinos werden nicht mehr gestreamt (Bild: Web)

Im Frühjahr 2025 hatte die Glücksspielbehörde mit ihren Nachforschungen begonnen. Dazu wurden Influencer wegen der möglicherweise rechtswidrigen Glücksspielwerbung überwacht.

Kern des Anstoßes ist die Vermarktung von Online-Glücksspiel, welches in dem skandinavischen Land nicht lizenziert ist. Die Glücksspielbehörde erklärte dazu:

Diese Art von Marketing stellt eine Förderung des illegalen Glücksspiels dar, wenn es sich an schwedische Kunden richtet, was nach dem Glücksspielgesetz verboten ist.

Da sich die Streams vor allem an eine jüngere Zielgruppe richten, sah sich die Behörde zum Handeln veranlasst. Nicht ohne Hintergrund, denn Spelinspektionen hatte angekündigt, den Schutz Jüngerer in diesem Jahr in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen.

Beanstandete Angebote mittlerweile eingestellt

Im Fokus der Ermittlungen standen Streamer, die ihre Sessions insbesondere auf der Online-Plattform Twitch zeigen. Nachdem diese von den staatlichen Stellen kontaktiert wurden, zeigten sie sich einsichtig. Nach Angaben der Behörde wurden alle beanstandeten Streams wieder eingestellt.

Um mögliche Nachahmer abzuschrecken, betonte Spelinspektionen, den Markt auch künftig zu überwachen. Dadurch werde sie verhindern, dass Influencer illegales Glücksspiel im Rahmen des Glücksspielgesetzes betreiben oder fördern.

Um den Spielerschutz weiter zu stärken, schlug Schwedens Regierung in dieser Woche weitere Verschärfungen vor. So soll das Spiel auf Kredit künftig verboten werden. Dazu würde auch die Bezahlung von online oder terrestrisch getätigten Einsätzen gehören. Sollte der Vorschlag angenommen werden, könnte die Regelung am 1. April 2026 in Kraft treten.

Mit dem verschärften Vorgehen gegen Influencer bewegt sich Schweden auf einer Linie mit anderen Staaten. So änderte bspw. YouTube in Brasilien im März seine Nutzereinstellungen. Seitdem ist es nicht mehr möglich, in Streams oder sonstigen Inhalten zu nicht lizenzierten Online-Anbietern zu verlinken.

In Großbritannien überwachen die Behörden den Sektor ebenfalls zunehmend genauer. Außerdem wurden in der Türkei erst in dieser Woche erneut Influencer verhaftet. Der Vorwurf dreht sich auch um die Verbreitung von illegaler Glücksspielwerbung.