NRW: Polizei nennt Zahlen zu Clan-Kriminalität und illegalem Glücksspiel
Veröffentlicht am: 8. Februar 2021, 11:08 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 8. Februar 2021, 11:22 Uhr.
Für die Polizei von Nordrhein-Westfalen gehörte die Bekämpfung der Clan-Kriminalität 2020 zu den Schwerpunktaufgaben. Wie die Polizei Dortmund am Freitag mitteilte, stand dabei neben der Verfolgung von Drogengeschäften das illegale Glücksspiel im Mittelpunkt.

In der nun veröffentlichten Jahresbilanz für 2020 erklärte das Landeskriminalamt NRW, dass die Beamten trotz der Corona-bedingten Herausforderungen das illegale, vielfach von Clans organisierte Glücksspiel konsequent verfolgt hätten. Im Mittelpunkt der Bemühungen hätten regelmäßige Durchsuchungen verdächtiger Objekte sowie die Kontrolle der verordneten Schließung von Cafés und Bars gestanden.
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange betonte, dass die Polizei auch weiterhin konsequent gegen die organisierte Kriminalität vorgehen werde:
Wir machen auch in diesen besonderen Zeiten immer wieder deutlich: Wir lassen es nicht zu, dass organisierte Kriminelle Parallelwelten erschaffen, in denen die Regeln unseres Rechtsstaates keine Bedeutung haben. Straftäter und kriminelle Banden müssen jederzeit mit uns rechnen!
So seien im vergangenen Jahr allein in den Regionen Dortmund und Lünen 225 Kontrollen in Wettbüros, Spielhallen oder Shisha-Bars durchgeführt worden. Diese hätten zur Folge gehabt, dass neben 57 Festnahmen sowie 30 Ingewahrsamnahmen 251 Strafanzeigen sowie 82 Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben worden seien.
Gesteigerter Verfolgungsdruck
Neben dem erhöhten Druck durch Razzien und der Fahndung nach Verdächtigen habe sich die Sicherstellung von Bargeld als wirksames Mittel im Kampf gegen die Kriminalität herausgestellt. Allein im Raum Dortmund sei im vergangenen Jahr 394-mal Bargeld beschlagnahmt worden. Die Gesamtsumme: 300.000 Euro.
Neben Dortmund fanden 2020 auch in anderen Städten erfolgreiche Schläge gegen das vom kriminellen Milieu organisierte illegale Glücksspiel statt. So wurden Mitte September bei einer konzentrierten Aktion in mehreren Städten des Bundeslandes 33 Lokale durchsucht. Allein bei diesen Razzien waren neben Bargeld 115 Spielautomaten konfisziert worden.
Unterstützt wird das Vorgehen durch die Politik. So erklärte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul bereits 2019, dass man eine “Strategie der 1.000 Nadelstiche” und Null-Toleranz bei Delikten wie Drogenhandel oder illegalem Glücksspiel verfolge.
Dem pflichtete Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen bei. Auch in seiner Stadt habe sich 2020 gezeigt, dass sich die enge Zusammenarbeit der Polizei mit anderen Behörden als erfolgreich erwiesen habe. Sie zeige, “dass der Staat hinschaut und wehrhaft ist.“
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