Spanien: Steuer­behörde mahnt zur Angabe von Gewinnen aus dem Online-Glücksspiel

Posted on: 08/04/2024, 08:25h. 

Last updated on: 08/04/2024, 08:31h.

In diesem Monat hat in Spanien der Abgabezeitraum für die Steuererklärung begonnen. Gewinne aus dem Online-Glücksspiel wird die Steuerbehörde dabei in diesem Jahr verstärkt ins Visier nehmen.

Agencia Tributaria; Finanzamt Spanien
Das Finanzamt von Spanien verschärft die Kontrolle von Gewinnen aus dem Online-Glücksspiel. (Bild: Flickr/Giacomo Callaioli)

Wie das Finanzamt in der vergangenen Woche mitteilte, ist das Ziel insbesondere, die freiwillige Meldung vonseiten der Steuerzahler voranzutreiben.

Steuerzahler werden angemahnt

Um die Angabe von Gewinnen aus dem Online-Glücksspiel voranzutreiben, kündigte die Behörde an, Mahnungen an die möglicherweise betroffenen Steuerzahler zu versenden. Die Gesamtzahl der durch das Finanzamt generierten Mahnungen soll in diesem Jahr 2,9 Mio. betragen. Davon beziehen sich 164.000 Schreiben spezifisch auf Gewinne aus dem Online-Glücksspiel.

Diese Mahnungen werden in dem Moment verschickt, in dem die Steuerzahler ihre Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. Sie erhalten damit die Möglichkeit, ihre Angaben noch einmal zu überprüfen und zu korrigieren. Hierzu erklärte die Steuerbehörde:

Wenn der Steuerpflichtige der Meinung ist, dass seine Steuererklärung korrekt war, muss er sie logischerweise nicht ändern, aber wenn er der Meinung ist, dass er einen Fehler oder ein Versäumnis begangen hat, hat er die Möglichkeit, dies durch die entsprechende ergänzende Steuererklärung zu korrigieren und so eine mögliche nachträgliche Überprüfung durch die Behörde, die Zahlung von Zinsen und die Verhängung möglicher Strafen zu vermeiden.

Steuern sind auf Glücksspiel-Gewinne in Spanien dann zu zahlen, wenn sie einen Gesamtbetrag von 1.600 EUR übersteigen. Auch wer Gewinne aus dem Glücksspiel erzielt und über ein Jahreseinkommen in Höhe von über 22.000 EUR verfügt, muss die Online-Glücksspiel-Gewinne deklarieren.

In Deutschland müssen Gewinne aus dem Online-Casino nicht versteuert werden, wie der Verein Vereinigte Lohnsteuerhilfe betont. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn es sich beim Online-Glücksspiel um ein Hobby handelt. Wer regelmäßig hohe Gewinne beim Online-Glücksspiel erzielt, könnte als erwerbsmäßiger Spieler gelten und wäre dann mit seinen Gewinnen einkommensteuerpflichtig. Diesen Fall sehen die Gerichte beispielsweise im Fall von Profi-Pokerspielern gegeben.

Anders als beim Online-Glücksspiel verhält es sich bei Online-Sportwetten. Bei deren Abgabe wird eine Steuer in Höhe von 5 % des Einsatzes fällig, die die Buchmacher in der Regel an die Spieler weitergeben. Die Gewinne selbst sind aber, ebenso wie die Gewinne aus dem Online-Casino, für Privatleute nicht steuerpflichtig.

Neben Gewinnen aus dem Online-Glücksspiel zielen die Mahnungen auch auf Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen ab. Darüber hinaus müssen in Spanien nun Kryptowährungen in der Steuererklärung angegeben werden, sofern der Steuerpflichtige über 50.000 EUR in Kryptowährungen außerhalb von Spanien besitzt.