Glücksspiel-Riese Novomatic entlässt 120 Arbeitskräfte am Hauptstandort
Veröffentlicht am: 5. November 2020, 11:42 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 5. November 2020, 11:42 Uhr.
Der Glücksspielkonzern Novomatic entlässt 120 Mitarbeiter an seinem Hauptstandort im niederösterreichischen Gumpoldskirchen. Dies hat der Konzern am Mittwoch der österreichischen Presseagentur (APA) mitgeteilt.

Wie die APA berichtet, sei die anhaltende weltweite Corona-Krise der Grund für die Entlassungen. Noch immer leide die gesamte Glücksspielbranche unter massiven Einschränkungen und Zwangsschließungen.
Das betreffe auch die Geschäfte der Novomatic, sowohl während als auch nach dem ersten Lockdown. So seien nicht nur wegen der strikten Hygienemaßnahmen und verringerten zulässigen Gästezahl weniger Kunden gekommen. Den Spielern habe auch weniger Geld für ihr Glücksspiel zur Verfügung gestanden.
In der Konsequenz seien die Entlassungen nun nicht mehr abwendbar. Novomatic-Vorstand Johannes Gratzl erklärt:
Aufgrund der aktuellen Situation in sämtlichen relevanten Märkten sind leider Kosten- und Kapazitätsanpassungen nicht ausreichend. Somit ist auch Teil des Transformationsprogrammes der Abbau von rund 120 Stellen aus allen Unternehmensbereichen am Headquarter in Gumpoldskirchen.
Die Entlassungen seien gestern im Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservices (Äquivalent der deutschen Agentur für Arbeit) angemeldet worden. Den betroffenen Mitarbeitern würden ein Sozialplan sowie weitere Begleitmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Beispielsweise könnten sie eine neue Telefonhotline und andere Beratungsangebote in Anspruch nehmen.
Novomatic beschäftigt aktuell knapp 22.500 Mitarbeiter weltweit. Von diesen befinden sich 3.100 an den verschiedenen Standorten innerhalb Österreichs. In Gumpoldskirchen arbeiteten zuletzt 1.200 Personen. Die Entlassung der 120 Angestellten dort entspricht somit 10 % der Gesamtbelegschaft.
Erholung mit zweitem Lockdown nicht abzusehen
Während des ersten Lockdowns in Österreich seien sämtliche Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden. Erst im Oktober hätten sie wieder normal arbeiten können. Mit dem aktuellen zweiten Lockdown und den damit einhergehenden Casino-Schließungen müsste die Belegschaft nun zurück in den Zwangsurlaub.
Das betreffe nicht nur die Mitarbeiter in Österreich, sondern auch die an den ausländischen Standorten wie Deutschland, England, den Niederlanden, Italien und Spanien, wo der erneute Lockdown ebenfalls die Branche zum Erliegen gebracht habe.
Daher sei vorerst keine Erholung für den Konzern abzusehen. Das „Vorkrisenniveau“ werde möglicherweise erst in einigen Jahren erreicht. Zu Standort-Schließungen solle es aber nicht kommen.
Es sei zwar überlegt worden, die Produktion nach Tschechien zu verlagern, doch wolle Novomatic-Eigentümer Johann Graf am Standort in Gumpoldskirchen festhalten.
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