Novomatic-Tochter AGT verbucht erneut herbe Verluste

Posted on: 30/08/2020, 04:16h. 

Last updated on: 28/08/2020, 06:29h.

Der australische Spielautomatenhersteller Ainsworth Game Technology (AGT) hat in diesem Jahr erneut herbe finanzielle Rückschläge erleiden müssen. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gegeben hat, schließe das laufende Geschäftsjahr aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Umsatzrückgang von insgesamt 43 Mio. AUD (umgerechnet 26,57 Mio. Euro).

Novomatic Ainsworth auf Glücksspielmesse
Novomatic-Tochter Ainsworth Game Technology hart von Corona getroffen (Bild: Novomatic/Press Releases)

Die Verluste seien nicht nur auf dem Heimatmarkt Australien, sondern auch in Nordamerika und Lateinamerika besonders stark ausgefallen (Umsatzrückgang um 27 % bzw. 42 %).

Um die Verluste abzufangen, implementiere das Unternehmen nun eine Reihe von Maßnahmen. Zunächst sollen insgesamt 107 Arbeitsstellen gestrichen werden. Darunter befänden sich 40 Funktionen, die gänzlich aufgelöst bzw. umverteilt würden.

Der CEO des Unternehmens, Lawrence Levy, erklärt:

Wir haben proaktive Maßnahmen ergriffen, um unsere Betriebskosten zu optimieren und zuvor getroffene Finanzierungs-Arrangements umzustrukturieren, damit wir den aktuellen Abwärtstrend überstehen. Ainsworth bleibt in einer guten Position, während sich unsere Kunden auf unseren verschiedenen Märkten von den Auswirkungen der Pandemie erholen.

Eine weitere Einsparmaßnahme seien zudem freiwillige Gehaltskürzungen im gesamten Betrieb. Insgesamt solle das Unternehmen auf diesem Wege 10 Mio. AUD einsparen können, um die Verluste bis 2021 zu bremsen.

Nicht das erste Verlustjahr

Für AGT ist das Jahr 2020 jedoch keineswegs das erste Verlustjahr. Medien berichteten Anfang dieses Jahres, dass sich das Unternehmen bereits 2019 in finanziellen Schwierigkeiten befunden habe [Finanzbericht auf Englisch].

Sinkende Verkaufszahlen hätten das AGT besonders im dritten Quartal des Jahres hart getroffen. Dies habe zu einem Profit-Rückgang von 65,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geführt.

Im November letzten Jahres habe sich AGT daher hilfesuchend an seinen Dachkonzern, den österreichischen Glücksspiel-Riesen Novomatic gewandt.

Novomatic ist seit Januar 2018 der Mehrheitsanteilseigner von Ainsworth Game Technology. Der Konzern investierte zu jener Zeit 300 Mio. Euro in AGT, um 52 % der Firmenanteile zu erwerben. Nach Aussage des ehemaligen Novomatic-Chefs Harald Neumann sollte die Übernahme dem österreichischen Unternehmen dabei helfen, zum weltweiten Marktführer in der Automatenbranche zu werden.

AGT-Chef Levy erklärte, dass das Unternehmen an einem Plan arbeite, wie die Synergien der Novomatic-Partnerschaft optimiert werden könnten, um die seit Langem fallenden Verkaufszahlen wieder steigen zu lassen.

Damals wie heute visiere er das Jahr 2021 an, um wieder langfristig schwarze Zahlen zu schreiben. Ob dies angesichts der fortwährenden Pandemie noch gelingen könnte, bleibt jedoch abzuwarten.