Niederlande: KSA verhängt erneut mehrere hohe Geld­strafen

Posted on: 17/10/2023, 09:12h. 

Last updated on: 17/10/2023, 09:12h.

Die Glücksspielbehörde der Niederlande setzt weiterhin auf hohe Geldstrafen zur Verfolgung von illegalem Online-Glücksspiel. Nachdem vergangene Woche der Online-Glücksspielanbieter LCS Limited mit einer Millionenstrafe belegt wurde, erhielt nun Betreiber Blue High House ebenfalls eine hohe Geldbuße. Dies gab die Kansspelautoriteit (KSA) am Montag bekannt [Seite auf Niederländisch].

Fahnde der Niederlande
Die Niederlande legalisierten Online-Glücksspiel 2021 (Bild: Pixabay)

Die KSA wirft Blue High House vor, Spielern in den Niederlanden Zugang zum Online-Glücksspiel zu bieten, obwohl das Unternehmen über keine Lizenz in dem Land verfügt. Aus diesem Grund verhängte die Behörde nun eine zeitlich gestaffelte Geldbuße.

Die KSA stellte Blue High House eine Unterlassungsaufforderung zu. In dieser verlangt die Behörde von dem Unternehmen, dass es seine Online-Marke betonline.ag in den Niederlanden unverzüglich offline stellt. Ansonsten droht dem Glücksspielanbieter eine Strafzahlung von wöchentlich 43.000 Euro. Diese hat Bestand, bis Blue High House der Aufforderung nachgekommen ist oder der Maximalbetrag von 129.000 Euro erreicht wurde.

Nach Angaben der KSA laufen die Ermittlungen gegen das Glücksspielunternehmen bereits seit Dezember 2021. Zwischen Mai 2022 und Mai 2023 habe es insgesamt über 130.000 Website-Besuche durch niederländische User gegeben. Einer früheren Aufforderung sei der Betreiber nicht nachgekommen, weshalb die KSA nun die Geldstrafe verhängt habe.

LCS Limited will gegen Millionenstrafe vorgehen

Eine noch weitaus höhere Geldstrafe traf vergangene Woche den Betreiber LCS Limited. Dieser wurde aufgrund des wiederholten nicht-lizenzierten Angebots von Online-Glücksspiel in den Niederlanden mit einer Strafzahlung in Höhe von 2,1 Mio. Euro belegt.

LCS bezeichnete die Geldstrafe als ungerechtfertigt. Zugleich kündige das in Malta registrierte Unternehmen an, mit Einsatz sämtlicher juristischer Mittel gegen die verhängte Geldbuße in Berufung gehen zu wollen.

Wenn es nach dem Willen der Parlamentsabgeordneten Anne Kuik ginge, müsste die KSA künftig auch gegen alle lizenzierten Betreiber von Online-Glücksspiel in den Niederlanden vorgehen. Um jüngere Menschen besser zu schützen, tritt die Politikerin für eine radikale Abkehr von der bisherigen Glücksspielpolitik ein. Am vergangenen Freitag forderte Kuik, jegliches Online-Glücksspiel in dem Land wieder zu verbieten. Damit würden auch Anbieter mit einer Genehmigung der KSA für illegal erklärt werden. Aktuell scheint der Vorstoß der Parlamentarierin allerdings keinerlei Aussicht auf Erfolg zu haben.

Nach Angaben von LCS handele es sich lediglich um einen einmaligen Vorfall bei einer seiner Angebote für Online-Glücksspiel in den Niederlanden. Nach Meldung durch die KSA sei das Problem umgehend behoben worden.

In einem Statement betonte das Glücksspielunternehmen, dass es seinen aus dem niederländischen Gesetz resultierenden Verpflichtungen umfassend nachkomme. Aus diesem Grund sei eine Geldbuße in Millionenhöhe für den Verstoß nicht gerechtfertigt. Nun dürften sich Gerichte mit dem Streit zwischen KSA und LCS befassen müssen.