Britischer Glücksspiel­verband: Spieler lehnen Einzahlungs­limit ab

Posted on: 24/11/2022, 09:07h. 

Last updated on: 24/11/2022, 09:07h.

Der britische Glücksspielverband, der Betting and Gaming Council (BGC), hat eine YouGov-Umfrage in Auftrag gegeben. Diese ergab, dass die Mehrheit der Spielerinnen und Spieler einem obligatorischen Einzahlungslimit ablehnend gegenüberstehe. Dies gab der BGC am Mittwoch in einer Mitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.

Menschen im Wettbüro
Die meisten Briten wollen sich nicht vom Staat vorschreiben lassen, wie viel sie in Wetten und Glücksspiel investieren. (Bild: BGC)

So hätten 67 % der Befragten angegeben, obligatorische Ausgaben- und Einzahlungslimits könnten dazu führen, dass sich die Spieler stattdessen unregulierten Glücksspielangeboten zuwenden würden.

64 % hätten die Befürchtung geäußert, dass die zunehmende Nutzung illegaler Webseiten zu einem Anstieg des problematischen Glücksspiels führen könne. Weiterhin sei festgestellt worden, dass 70 % der Befragten nicht dazu bereit seien, bei Anbietern zu spielen, die eine Bonitätsprüfung durchführen wollten.

Die Zahl der Menschen, die im Vereinigten Königreich auf nicht regulierten Plattformen spielten, habe sich in den letzten Jahren von 220.000 auf 460.000 verdoppelt. Die Höhe der Einsätze soll laut dem BGC in die Milliarden gehen.

Die neuesten Zahlen der Gambling Commission zeigen, dass der Anteil der problematischen Glücksspieler unter den Erwachsenen im Vereinigten Königreich im internationalen Vergleich mit 0,3 % im Vergleich zu 0,4 % im Jahr zuvor nach wie vor niedrig sei.

Glücksspielverband warnt vor „Nanny-Staat“

Der BGC-CEO Michael Dugher erklärte, dass die Ergebnisse der Umfrage für die politischen Entscheider von Bedeutung seien, denn in den kommenden Wochen soll die neue Glücksspielgesetzgebung vorbereitet werden.

Dugher forderte die Regierung dazu auf, sich bei der neuen Gesetzgebung an einem „zielgerichteten Ansatz“ zu orientieren. So müsse auf der einen Seite der Schutz der Problemspieler gewährleistet sein.

Andererseits dürften Spieler, die sicher und verantwortungsbewusst spielten, nicht in den Schwarzmarkt getrieben werden. Illegale Glücksspiel-Plattformen hielten sich nicht an die Standards des lizenzierten und regulierten Glücksspiels.

Der BGC unterstütze die Forderung, die Sicherheitsstandards der Glücksspiel-Branche anzuheben und den Spielerschutz zu fördern. Dugher erklärte weiter:

Die Minister haben zu Recht immer gesagt, dass es sich um einen evidenzbasierten Prozess handeln wird. Diese Umfrageergebnisse sind eine wichtige Erinnerung an die Risiken, die entstehen, wenn man dies falsch versteht, indem man willkürliche, pauschale Ausgabenkontrollen für jeden einführt, der gerne zockt.

Zielführender seien gezielte Ansprachen von Problemspielern, strengere Ausweis- und Alterskontrollen und der Einsatz der von den Mitgliedern des BGC angebotenen Tools für sicheres Glücksspiel. Dazu gehörten selbstauferlegte Einzahlungslimits und Sperrfristen.

Außerdem intervenierten die regulierten Anbieter bereits, wenn Kunden Anzeichen von problematischem Spielverhalten an den Tag legten oder gefährdet seien. Verstärkte Ausgabenkontrollen seien auch notwendig.

Doch sollten sich diese Maßnahmen auf gefährdete Spieler konzentrieren und nicht auf die breite Masse der Menschen, die sich sicher und verantwortungsbewusst auf den Glücksspiel-Plattformen bewegen könnten.