Niederländer viel häu­figer beim Off­line- als On­line-Glücks­spiel aktiv

Posted on: 31/01/2025, 06:43h. 

Last updated on: 31/01/2025, 06:44h.

Für Niederländer ist das Offline-Glücksspiel im Vergleich zu seinem Online-Pendant weiterhin das dominierende Segment der Branche. Einer neuen Studie des dem Justizministerium angegliederten Forschungs- und Datenzentrums (WODC) zufolge haben im vergangenen Jahr 64 % aller über 16-Jährigen in den Niederlanden gespielt. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der Nutzer von Online-Glücksspiel bei lediglich 10 %.

WODC-Grafik
Das Risiko ist beim Online-Spiel deutlich höher (Bild: WODC)

Sowohl beim Online- als auch Offline-Glücksspiel dominieren für Niederländer die Lotterien. Jeweils über die Hälfte der Befragten gab demnach an, unabhängig vom Kanal nur an Lottoziehungen teilgenommen zu haben. Rubbellose werden von 21 % der Spieler offline und 2 % online gekauft.

Bei anderen Glücksspielformen verringert sich der Abstand zwischen den Kanälen. So werden Spielautomaten zu 6 % in Spielhallen und zu 3 % in Online-Casinos genutzt. Noch dichter liegen die beiden Angebotsformen beim Poker (3 % terrestrisch, 2 % online) beisammen. Ausgeglichen ist das Verhältnis bei Pferdewetten (je 3 %) und anderem Glücksspiel.

Laut WODC nehmen Sportwetten eine Sonderrolle ein. Diese sind die einzige Glücksspielform, bei der der Online-Anteil überwiegt. Demnach gaben 3 % der Befragten an, ihre Einsätze in klassischen Wettbüros zu platzieren. Hingegen taten dies 4 % bei einem Online-Buchmacher.

Viele der Online-Kunden erweisen sich dabei als langjährige Wettfans. Den Datenforschern zufolge sind 70 % bei den Buchmachern aktiv, seit deren digitale Geschäfte im Oktober 2021 legalisiert wurden.

Höhere Risiko beim Online-Glücksspiel in den Niederlanden

Beim Risiko eines problematischen Spielverhaltens schneidet für Niederländer das Online-Glücksspiel weitaus schlechter ab als die Offline-Variante. So maßen die Forscher über alle Spieler hinweg nur bei 1 % eine sehr ausgeprägte Problemspielgefahr. Demgegenüber können 87 % als vollkommen unproblematisch eingestuft werden.

Bei Herausnahme der allgemein als am wenigsten riskant angesehenen Lotterien steigt der Anteil der Hochrisikospieler auf 3 %. Demgegenüber sinkt der Anteil der unproblematischen Kunden auf 82 %.

Bei der singulären Betrachtung des Online-Glücksspiels wird deutlich, dass 11 % der Kunden sehr gefährdet sind. Hinzukommt, dass rund ein Drittel mehr oder weniger anfällig für das Problemspiel ist.

Noch weitaus höher ist die Gefahr für jüngere Online-Spieler. Bei diesen wächst das Risiko einer Spielsucht auf 18 %. Zudem wird mit 52 % nur gut die Hälfte der Online-Kunden in den Niederlanden als unproblematisch eingestuft.