Nieder­lande wollen Schlupf­loch bei Sport­wetten-Spon­soring verhindern

Posted on: 30/01/2025, 06:55h. 

Last updated on: 30/01/2025, 06:55h.

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass in Belgien diverse Glücksspielunternehmen einen Weg gefunden haben, um ein von der Regierung verhängtes Werbeverbot zu umgehen. Die Niederlande machten nun klar, dass sie dieses Schlupfloch zur Ermöglichung von Sportwetten-Sponsoring im Profisport nicht dulden werden.

Fußball im Stadion
Trikot-Sponsoring soll auch beim Fußball enden (Bild: Pixabay)

Dies erklärte der Vorsitzende der niederländischen Glücksspielbehörde, Michel Groothuizen, gegenüber lokalen Medien. Demnach werde die Kansspelautoriteit (KSA) dafür Sorge tragen, dass die Betreiber keine Tricks anwenden können, um Sportwetten-Sponsoring im Profisport der Niederlande zu platzieren.

Hintergrund ist das Verbot von derartigen Werbemaßnahmen, dass in dem Land ab Anfang Juli 2025 in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Logos der Buchmacher auch nicht mehr auf der Trikotbrust von Profifußballspielern erscheinen.

Der Sponsoring-Bann ist nur ein Teil der Maßnahmen der KSA, mit denen die Behörden die Glücksspielwerbung eindämmen wollen. Dazu gehören zudem deutliche Beschränkungen bei der Aussendung von Kampagnen im TV oder auf Onlinekanälen.

In Belgien sind mehrere Anbieter trotz des Verbots noch immer in den Stadien vertreten. Statt ihrer Sportwetten-Marken präsentieren sie dort allerdings deren News-Seiten, die vordergründig nur über sportliche Belange berichten. Allerdings gibt es auf diesen Websites eine Vielzahl von Verlinkungen zu den Sportwetten, was gegen Sponsoring-Verbot verstößt.

Die belgische Regulierungsbehörde Kansspelcommissie hat deshalb bereits eine Untersuchung eingeleitet. Beobachter erwarten, dass bald juristische Maßnahmen in die Wege geleitet werden, um das Schlupfloch zu schließen.

Ende der Übergangsfrist steht fest

Die Proficlubs der Niederlande trifft das Verbot von Sportwetten-Sponsoring nicht plötzlich. Anfang Juli endet eine Übergangsfrist von 18 Monaten, die die KSA den Clubs und den Betreibern eingeräumt hatte.

Groothuizen betonte, dass seine Behörde es nicht dulden werde, dass die Buchmacher die in Belgien angewandten Praktiken kopieren und ihre Marken auf ähnliche Weise bewerben. Allerdings sieht der KSA-Chef auch die Interessen der Branche.

Deshalb erklärte Groothuizen:

Wir würden gerne sehen, dass das Gesetz so geändert wird, dass den Anbietern der Raum gegeben wird, um zu werben, aber dass wir die Formen der Umgehung, die wir derzeit in Belgien sehen, verhindern können.

Groothuizens Rücksichtnahme gilt nicht nur den Buchmachern. Ohne die Gelder aus dem Sportwetten-Sponsoring fallen für die Fußballclubs der Niederlande Einnahmen in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe weg.

Doch auch anderen Sportarten drohen herbe Einschnitte. So könnten einige große Darts-Turniere in dem Land ohne die finanzielle Unterstützung der Buchmacher wirtschaftlich nicht überleben.